Schachbegriffe
Schiedsrichter

Schiedsrichter

Bei fast jedem sportlichen Wettbewerb gibt es einen Schiedsrichter und Schach bildet hier keine Ausnahme. Jedes Schachturnier hat mindestens einen Schiedsrichter der die Partien überwacht, über Streitigkeiten entscheidet und dafür sorgt, dass das Turnier reibungslos verläuft.


Welche Aufgaben haben Schiedsrichter?

Laut dem Arbiters Manual 2021 der FIDE hat ein Schiedsrichter vier Hauptaufgaben::

  • Sicherstellen, dass die Schachregeln befolgt werden
  • Betrug verhindern
  • Im "Interesse der Veranstaltung" handeln
  • Die Partien überwachen

Schiedsrichter müssen alle Turnierformate kennen (Rundenturnier, Schweizer System, usw.) und wissen, wie das Elo System und die Vergabe von Schachtiteln funktioniert. Sie müssen auch dafür sorgen, dass die Standards für Schachbretter, Figuren, Tische und Schachuhren eingehalten werden. Außerdem muss ein Schiedsrichter entscheiden, wann ein Spieler auf Zeit verloren, oder wann er einen ungültigen Zug gespielt hat. Auch wann eine Partie Remis endet, bestimmt der Schiedsrichter. Und das alles ist nur die Spitze des Eisbergs.

Warum sind Schiedsrichter wichtig?

Theoretisch könnte man ein Schachturnier auch ohne Schiedsrichter abhalten, aber das wäre, als würde man ein Fußballspiel ohne Schiedsrichter abhalten. Wie bei den meisten anderen Sportarten ziehen es aber auch Schiedsrichter im Schach vor, wenn niemand bemerkt, dass sie überhaupt da sind. Sichtbar werden sie ja nur, wenn eine Kontroverse entsteht.

Wer kann Schiedsrichter werden?

Es gibt über 14.000 offizielle FIDE-Schiedsrichter. Die FIDE verleiht auch den Titel eines internationalen Schiedsrichters. Oft sind Schiedsrichter selbst sehr starke Spieler und selbst ehemalige Top-10-Spieler wie die Großmeister Salo Flohr und Yuri Averbakh sind heute Schiedsrichter.

Lothar Schmid, 2005
GM Lothar Schmid war bei der berühmten Weltmeisterschaft zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky 1927 Schiedsrichter. Das Foto stammt aus dem Jahr 2005. Foto: Hylmar Mockel/Wikimedia, CC.

Angesichts der Komplexität der Aufgaben und der manchmal undankbaren Natur ist es keine Überraschung, dass Schiedsrichter oft selbst gute Spieler sind.

Man muss aber kein Großmeister sein, um Schiedsrichter zu werden. Es gibt ja auch nur 1.700 Großmeister und weit über 10 Mal so viele Schiedsrichter auf der Welt. Viel wichtiger ist es, bescheiden und geduldig zu sein und immer auf Details achten zu können. Ein Schiedsrichter muss mit den Regeln besser vertraut sein, als die Spieler!

Fazit

Du weißt jetzt, was ein Schach-Schiedsrichter ist, welche Aufgaben er hat und dass selbst Du Schiedsrichter werden kannst. Wenn Du mit den ganzen Schachbegriffen bestens vertraut bist, kannst Du ja beim Deutschen, Österreichischen oder Schweizer Schachverband eine Ausbildung zum Schach-Schiedsrichter beginnen!