Schachbegriffe
Opfer

Opfer

Im Schach gibt es nur wenige Züge, die aufregender sind als ein Opfer. In diesem Artikel erfährst Du alles über diese aufregende Taktik und wie sie Dir helfen kann, mehr Partien zu gewinnen.


Was ist ein Opfer?

Ein Opfer bedeutet, dass ein Spieler absichtlich Material aufgibt, um ein anderes, meistens größeres Ziel zu erreichen. Opfer sind normalerweise Teil einer Kombination von Zügen, die zu einer besseren oder bequemeren Stellung führen.

A knight sacrifice.
Das ist das Ende der Partie Judit Polgar gegen Ferenc Berkes aus dem Jahr 2003. Polgar opferte einen Springer, um die h-Linie zu öffnen und einen krachenden Angriff auf den schwarzen König zu starten.

Warum sind Opfer wichtig?

Eine großartige Kombination zu finden, bei der eine Figur geopfert wird, ist eines der besten Gefühle, die man im Schach haben kann. Wenn es klingt, kann diese Taktik zu unvergesslichen Siegen führen! Sehen wir uns einige Opfer in verschiedenen Phasen einer Partie an.

Sehr häufig beginnen Spieler eine Schachpartie mit einem Gambit. Das bedeutet, dass ein Spieler einen Bauern opfert und dafür im Gegenzug einen Vorsprung in der Entwicklung erlangt. Im Video unten erklärt IM Daniel Rensch ein bekanntes Bauernopfer in einer Eröffnung mit dem Namen Smith-Morra Gambit. Um eine Leichtfigur mit einem Tempogewinn entwickeln zu können, lässt Weiß zu, dass Schwarz einen seiner Bauern schlagen kann:

Aber auch im Mittelspiel ergeben sich sehr oft Möglichkeiten für Opfer. Normalerweise opfert ein Spieler Material, wenn er den feindlichen König angreifen möchte. Im folgenden Spiel sehen wir eine wunderschöne Demonstration dieses Konzepts durch den König der Opfer, Mikhail Tal. Der Magier von Riga opferte einen Turm UND seine Dame, um seinen Gegner mit seinen verbleibenden Figuren Schachmatt zu setzen:

Und schließlich gibt es auch im Endspiel Opfer. Besonders, wenn ein Spieler die Stellung vereinfachen oder ein mögliches Gegenspiel seines Gegners unterbinden will. In dieser Partie hat Hikaru Nakamura gegen Veselin Topalov einen Turm geopfert, um ein gewonnenes Endspiel auf das Brett zu bekommen. Gegen die weißen Freibauern war kein Kraut gewachsen:

Test

Da Du jetzt einen Einblick in die Welt der Opfer bekommen hast, ist es Zeit für einen kleinen Test. Versuche die nachfolgenden Stellungen mit Opfern zu gewinnen!

Aufgabe 1: In dieser Partie fand das Schachgenie Paul Morphy einen brillanten Weg, um die Partie zu gewinnen. Findest Du das Opfer von Morphy?

Aufgabe 2: Hier spielte Großmeisterin Judit Polgar mit Weiß und hatte bereits eine Figur weniger. Findest Du das Opfer, mit dem die stärkste Spielerin aller Zeiten diese Partie trotzdem gewonnen hat?

Fazit

Du kennst jetzt das Konzept der Opfer im Schach und wirst es sicher in der ein oder anderen Partie erfolgreich anwenden können. Wenn Du schon Premium-Mitglied bei Chess.com bist, kannst Du jetzt sofort zu den Lektionen gehen und noch viel mehr Opfer, mit denen Du viele Partien gewinnen kannst, ansehen und üben! Und wenn Du noch kein Premium-Mitglied bist, dann wirds aber Zeit!