Geschlossene Stellungen
Manche Spieler spielen gerne Partien voller Taktiken und mit komplexen Kombinationen. Andere schätzen die positionellen Feinheiten und strategischen Nuancen jeder Stellung. Wenn Du letzteres bist, bist Du zweifellos ein Spielertyp, der sich in einer geschlossenen Stellung wohlfühlen wird!
Das solltest Du über geschlossene Stellungen wissen:
- Was ist eine geschlossene Stellung?
- Beispiel
- Warum ist es wichtig, geschlossene Stellungen zu erkennen?
- Fazit
Was ist eine geschlossene Stellung?
Obwohl Bauern die schwächsten Schachfiguren sind, entscheidend sie, wie sich eine Partie entwickelt. Wie es der berühmte französische Meister Francois-Andre Philidor einst ausdrückte: "Bauern sind die Seele des Schachs". Der Grund für diese Aussage ist, dass die Platzierung der Bauern den Spielern oft die besten Pläne diktiert.
Eine geschlossene Stellung bedeutet, dass die meisten Bauern, insbesondere die e- und d-Bauern, fixiert sind und sich gegenseitig blockieren. In diesen Stellungen gibt es nur wenige offene Linien und Diagonalen, auf denen sich die Figuren frei bewegen können.
Beispiel
In der Schachgeschichte gibt viele Beispiele für geschlossene Stellungen. Nachstehend siehst Du einen schönen Sieg des ehemaligen Weltmeisters Anatoly Karpov über den deutschen Meister Wolfgang Unzicker. Nachdem die Stellung geschlossen war, manövrierte Karpov seine Figuren erfolgreich durch die Bauernketten und Schwarz konnte nur noch hilflos zusehen, wie Karpov langsam aber sicher seine gesamte Armee zerquetschte.
Warum ist es wichtig, geschlossene Stellungen zu erkennen?
Das Erkennen einer geschlossenen Stellung kann Dir helfen, die beste Vorgehensweise für Deine nächsten Züge zu finden. Normalerweise erfordern geschlossene Stellungen, dass die Spieler ihre Figuren verbessern und nach einem günstigen Bauerndurchbruch suchen. Geschlossene Stellungen ermöglichen es den Spielern, sich langsamere Pläne zurechtzulegen und langfristige Figurenmanöver auszuführen. Da sie über eigene und feindliche Figuren und Bauern springen können, sind Springer in geschlossenen Stellungen meistens stärker als Läufer.
Der Sieg von Robert Hübner mit Schwarz über Miguel Najdorf aus dem Jahr 1971 ist ein hervorragendes Beispiel, wie man eine geschlossene Stellung spielen sollte. Hübner blockierte zuerst Najdorfs Bauern, manövrierte dann seine Figuren auf die optimalen Felder, und erst als das geschehen war, öffnete er Linien am Königsflügel und startete seinen Angriff.
Fazit
Du weißt jetzt, was eine geschlossene Stellung ist, wie man sie erkennt und wie man diesen Stellungstyp spielt. Wenn Du Englisch kannst, kannst Du Dir jetzt gleich diese Lektion von Großmeister Jon Ludvig Hammer ansehen, damit Du lernst, wie man am besten mit geschlossenen Stellungen umgeht und sie am Ende auch gewinnt!