Fernschach
Fernschach ist eine beliebte Schachvariante, aber wie unterscheidet es sich vom normalen Schach? Ist es eine richtige Schachvariante oder hat man dabei nur eine andere Bedenkzeit? Finden wir heraus, was Fernschach ist und wie es heutzutage gespielt wird.
Folgendes musst Du über Fernschach wissen:
- Was ist Fernschach?
- Der internationale Fernschach-Verband (ICCF)
- Probleme bei älteren Formen des Fernschachs
- Fernschach auf Chess.com
- Fazit
Was ist Fernschach?
Fernschach (auf Chess.com nennen wir es tägliches Schach) unterscheidet sich vom normalen Schach nur in einem Punkt: Die Spieler sitzen sich nicht gegenüber und müssen auch nicht gleichzeitig spielen. Jeder Spieler hat erheblich länger Zeit, um einen Zug zu machen, was die Fehlerquote natürlich verringert und zu qualitativ hochwertigeren Partien führt.
In der Vergangenheit nutzten die Spieler Brieftauben, um sich ihre Züge zu schicken. Danach wurden Postkarten und schließlich E-Mails verwendet und heutzutage kann man Fernschach sogar online spielen. Die beliebteste Bedenkzeit beträgt dabei ein bis drei Tage pro Zug. Tägliche Partien können mehrere Monate dauern, aber die Spieler können auch mehrere Partien gleichzeitig spielen. Einige Mitglieder von Chess.com spielen sogar über 100 Partien gleichzeitig.
Der internationale Fernschach-Verband (ICCF)
Fernschach hat viele verschiedene Verbände, aber die International Correspondence Chess Federation (ICCF) ist die größte und der FIDE angeschlossen. Die normale Bedenkzeit bei ICCF-Partien beträgt 30 bis 60 Tage für 10 Züge (bei Zugübermittlung per Post gilt das Datum des Poststempels).
Genau wie die FIDE vergibt auch die ICCF Titel Schachtitel wie den Internationalen Fernschach-Meister und den Internationalen Fernschach-Großmeister. Viele starke Schachspieler haben sowohl am Brett als auch Fernschach gespielt und sich in beiden Formen des Spiels den Großmeistertitel verdient. Ein Beispiel dafür ist die schwedische Schachlegende Ulf Andersson, der 2002 die Nummer eins der Welt im Fernschach war.
Der größte Mitgliedsverband des ICCF ist übrigens der Deutsche Fernschachbund (BdF).
Probleme bei älteren Formen des Fernschachs
Leider traten beim Fernschach im Laufe der Zeit immer mehr Probleme auf. Das größte Problem war der Aufstieg der Computer-Engines.
Ein weiteres Problem, das frühere Formen des Fernschachs hatten, war die Art und Weise, wie Züge international verschickt wurden. Sie schufen ein eigenes System zum Notieren/Senden von Zügen, das jedoch nicht ganz leicht zu verstehen war und die Eintrittsbarriere für das Fernschach erschwerte. Hier ist eine Postkarte, die beim internationalen Fernschach verwendet wurde:
Beim Fernschach war es immer akzeptabel, Eröffnungs- und Endspielbücher zu konsultieren. Da sich die Eröffnungstheorie von Büchern zu Datenbanken verlagert hat, ist diese Praxis mittlerweile zur Norm geworden. Die gleichen technologischen Fortschritte gab es in Endspielen, wobei Tablebases und große Nachschlagewerke zu einem Muss für jeden ernsthaften Fernschachspieler wurden.
Diese Änderungen waren anfangs noch in Ordnung, aber dann wurden die Engines immer stärker und zugänglicher. Mittlerweile hat jeder Fernschachverband unterschiedliche Regeln für die Engine-Nutzung, aber die Varianz dieser Regeln hat das Spielen erschwert. Der vielleicht einfachste Weg, dieses Problem zu lösen, besteht darin, überhaupt keine Engines zuzulassen.
Und deshalb darfst Du auf Chess.com überhaupt keine Engines verwenden.
Fernschach auf Chess.com
Wie bereits erwähnt nennen heißt Fernschach auf Chess.com Tägliches Schach und ist ganz leicht zugänglich. Klicke einfach auf "Tägliches Schach" und wähle eine Bedenkzeit aus:
Beachte aber bitte, dass Du auf Chess.com zwar Eröffnungsdatenbanken (wie die Chess.com Eröffnungsdatenbank) benutzen darfst, jedoch keine anderen externen Hilfen wie Engines oder Tablebases! Ansonsten kann Dein Konto wegen Betrug gesperrt werden!
Fazit
Du weißt jetzt was Fernschach und auch was die ICCF ist. Starte doch am besten noch heute Deine erste Fernschachpartie auf Chess.com!