Dreifache Stellungswiederholung
Im Schach gibt es mehrere Möglichkeiten, um eine Niederlage zu vermeiden, wenn Du eine schlechte Stellung hast. Eine davon kann die Dreifache Stellungswiederholung sein.
Hier ist alles, was Du über die Dreifache Stellungswiederholung wissen musst:
Was ist eine dreifache Stellungswiederholung?
Laut den Schachregeln kann ein Spieler ein Remis beanspruchen, wenn in einer Partie genau dieselbe Stellung zum dritten Mal auftritt. Eine Dreifache Stellungswiederholung tritt dann auf, wenn sich alle Figuren auf genau denselben Feldern befinden und die gleichen Züge ausführen können.
Wenn die Partie auf einem echten Schachbrett gespielt wird, kann aber nur der Spieler, der gerade am Zug ist, das Remis reklamieren. Dafür muss er, bevor er seinen Zug ausführt, seinen Gegner bzw. den Schiedsrichter darauf hinweisen, dass er jetzt einen Zug spielen will, der eine Stellung herbeiführt, die bereits zweimal vorher in der Partie aufgetreten ist.
Wenn Du allerdings auf Chess.com spielst, musst Du Dir über dieses recht komplizierte Vorgehen aber glücklicherweise keine Gedanken machen. Sobald eine Stellung zum dritten Mal auftritt, wird die Partie automatisch abgebrochen und als Remis gewertet.
Auf Chess.com wird eine Partie automatisch als Remis gewertet, wenn eine Dreifache Stellungswiederholung auftritt.
Warum ist diese Regel so wichtig?
Die Dreifache Stellungswiederholung ist eine grundlegende Regel, die alle Schachspieler kennen müssen. Sie kann Dich vor einer Niederlage bewahren, wenn Du eine schlechte Stellung hast und Dich einen Sieg kosten, wenn Du in einer vorteilhaften Stellung nicht aufpasst. Sehr viele Spieler versuchen sich in ein Remis zu retten, indem sie ihrem Gegner ein Dauerschach geben und den feindlichen König zwingen, immer dieselben Züge zu wiederholen.
In dieser Partie zwischen Anish Giri und Weltmeister Magnus Carlsen beim Tata Steel Turnier in Holland fand sich der Weltmeister in einer wirklich miserablen Stellung wieder. Als ihm das Wasser schon bis zum Hals stand, fand er aber noch eine Kombination, auf die Giri nur mit einer Wiederholung seiner Züge regieren konnte.
Und auch in dieser wilden Partie zwischen den Großmeistern Igor Zaitsev und Anatoly Karpov kam es zu einer Dreifachen Stellungswiederholung. Wenn sich Zaitsev dafür entschieden hätte, die Partie weiterzuspielen, anstatt Karpov ein Dauerschach zu geben, hätte er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verloren.
Wie Du an diesen Beispielen gesehen hast, musst Du immer auf Möglichkeiten zu einer Dreifachen Stellungswiederholung achten. Vermeide sie, wenn Du am Gewinnen bist und versuche sie zu finden, wenn Du Dich in ein Remis retten willst.
Test
Aufgabe 1: Du hast einen ganzen Turm weniger und Schwarz droht bereits, seinen Bauern auf der a-Linie in eine Dame umzuwandeln und Dich Schachmatt zu setzten. Kannst Du die Niederlage verhindern?
Aufgabe 2: Diese Stellung stammt aus dem Kampf um die Weltmeisterschaft 1981 zwischen Viktor Korchnoi und Anatoly Karpov. Korchnoi hat gerade seine Dame auf das Feld f1 gezogen und anscheinend völlig vergessen, dass Karpov jetzt seinen Turm auf a8 schlagen kann! Was denkst Du? Hat Karpov das Geschenk angenommen, oder nicht?
Nein! Natürlich nicht! Den Turm zu schlagen wäre ein großer Fehler, denn dann könnte Korchnoi mit einem Dauerschach ein Remis erzwingen. Hier siehst Du, was passiert wäre, wenn Karpov den Turm geschlagen hätte:
Fazit
Du weißt jetzt, was eine Dreifache Stellungswiederholung ist und wie Du mit dieser Regel das ein oder andere Remis retten kannst. Besuche doch jetzt gleich unsere Lektionen und lerne noch mehr Möglichkeiten kennen, mit denen Du Deinen Kopf aus der Schlinge ziehen kannst.
