Chessmaster
Chessmaster war ein großer Hit, der Schachspieler auf der ganzen Welt begeistert hat. Hier ist alles, was Du über das meistverkaufte Schachprogramm der Geschichte wissen musst und was es von anderen Spielen unterscheidet.
Was ist Chessmaster?
Chessmaster ist ein Computer- und Konsolen-Schachprogramm, das ursprünglich von Software Country veröffentlicht und später von Ubisoft erworben und weiterentwickelt wurde. Das erste Spiel der Serie, Chessmaster 2000 (kurz C2000), revolutionierte nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1986 die Schachspielindustrie. Im Laufe der Jahre wurden dann über 20 verschiedene Versionen für mehrere Konsolen herausgebracht. 2008 wurde die letzte Version veröffentlicht: "Chessmaster: The Art of Learning"
Es gibt hauptsächlich drei Gründe, warum sich diese Serie von der Konkurrenz abgehoben hat. Das erste waren die bereits 1994 eingeführten KI-betriebenen "Persönlichkeiten", die auf historischen Spielern basierten. Zum ersten Mal konnte sich jeder, der das Spiel gekauft hatte, einer Maschine stellen, die Spieler wie zum Beispiel Vladimir Kramnik simulierte.
Ein weiteres Merkmal, das das Spiel hervorhob, war die Bibliothek mit Schachlektionen, Tutorials und analysierten Partien. Besonders berühmt waren die Tutorials des Internationalen Meisters Josh Waitzkin.
Schließlich beruhte der Erfolg von Chessmaster auch auf seiner Zugänglichkeit, da es auf allen großen Spielekonsolen dieser Zeit wie dem Game Boy, der Playstation, Nintendo, Apple Macintosh und später auch auf der Xbox und auf Handys lief. Hier ist ein Clip, der zeigt, wie Hikaru Nakamura als Kind mit seinem Bruder auf der Super Nintendo Konsole gegen Chessmaster spielt.
Errungenschaften
Chessmaster ist mit über 5 Millionen verkauften Exemplaren das meistverkaufte Schachspiel der Geschichte. Über 20 Jahre lang war es das beliebteste Spiel für Schachliebhaber.
Obwohl Chessmaster nicht so stark wie die heutigen Engines war, hat das Programm schon immer starkes Spiel gespielt. In seinem Debütjahr war Chessmaster 2000 das erste handelsübliche Schachprogramm, das die PC-Klasse der United States Open Computer Chess Championship gewann. Im Jahr 2002 schlug Chessmaster 9000 sogar den dreifachen US-Meister Larry Christiansen in einem Duell über vier Partien mit einem Ergebnis von 2,5-1,5.
Partien
Hier sind zwei Partien aus dem Match von 2002 zwischen Chessmaster 9000 und Larry Christiansen, der die Anmerkungen dazu selbst geschrieben hat.
In der ersten Partie reproduzierte Chessmaster 9000 die Spielweise des ehemaligen Weltmeisters Alexander Aljechin. Christiansen gewann das erste Spiel des Duells, nachdem C9000 in der Eröffnung einen zweifelhaften Zug gespielt hatte. Trotzdem war die Partie, bis die Maschine einen Bauern verlor, ausgeglichen. Danach konnte Christiansen die Partie aber gewinnen.
In der zweiten Partie des Duells versuchte C9000, den Stil von Bobby Fischer nachzuahmen. Chessmaster zeigte in einer taktischen Stellung seine Dominanz, stand bereits nach 15 Zügen besser und konnte die Partie problemlos gewinnen.
Chessmaster gewann dann auch die dritte Partie und nach einem Remis in der vierten Partie hatte Chessmaster das Duell gewonnen. Dieses Ergebnis zeigte, dass Chessmaster, obwohl es eigentlich als Lehrprogramm für Anfänger konzipiert worden war, durchaus in der Lage war, selbst so starke Großmeister wie Larry Christiansen zu besiegen.
Fazit
Du weißt jetzt, was die Chessmaster-Serie ist, wann sie erstellt wurde, was sie erreicht hat und vieles mehr. Falls Du jetzt Lust bekommen hast, Dein eigenes Schach zu verbessern, kannst Du Dir gerne die Lektionen auf Chess.com ansehen. Und wenn Du dabei zusehen willst, wie sich die besten Schachengines der heutigen Zeit Tag und Nacht duellieren, kannst Du das hier machen.
