Batterie
Eine Schach-Batterie? Braucht man etwa spezielle Batterien um Schach zu spielen? Nein, keinesfalls. Im Schach hat Batterie natürlich die militärische Bedeutung, wo der Begriff für die Artillerie mit Geschützen, Raketenwerfern, Mörsern oder Flugabwehrkanonen steht. Im Schach steht der Begriff für eine ganz besonders gefährliche Anordnung der Figuren, die der Gefährlichkeit der gerade genannten Waffen aber durchaus nahe kommt. Sehen wir es uns an!
Hier ist alles, was Du über eine Batterie im Schach wissen solltest:
Was versteht man im Schach unter einer Batterie?
Im Schach steht der Begriff Batterie für eine Anordnung von Figuren mit einer langen Reichweite, die auf derselben Linie oder Diagonale stehen. In dieser Abbildung bilden die beiden weißen Türme eine Batterie auf der f-Linie:
Meistens meint man mit einer Batterie eine Aufreihung von Schwerfiguren auf einer offenen oder halboffenen Linie aber genauso gut kann die Dame mit einem Läufer auf einer Diagonale eine Batterie bilden. In dieser Abbildung bilden der weiße Läufer auf b1 und die Dame auf d3 eine Batterie auf der b1-h7 Diagonale:
Warum ist eine Batterie so gefährlich?
Batterien sind so gefährlich, weil sie auf einer Linie oder Diagonale einen sehr starken Druck ausüben, sehr oft mit verheerenden Ergebnissen. Eine sehr bekannte Batterie ist die sogenannte Aljechins Kanone. Das bedeutet, dass ein Spieler beide Türme und dahinter auch noch die Dame auf einer Linie platziert hat.
Dieser Aufbau wurde nach dem ehemaligen Schachweltmeister Alexander Aljechin benannt, weil er mit dieser Konfiguration 1930 in Sam Remo gegen Aaron Nimzowitsch gewonnen hat. Aljechin hatte seine Kanone mit dem Zug 26.Dc1 vervollständigt:
Wie Du jetzt sehen kannst, muss fast die gesamte Armee von Schwarz den armen Springer auf c6 verteidigen und dieser kann nicht einmal flüchten, da sonst der Turm dahinter verloren gehen würde. Nimzowitsch gab die Partie nur vier Züge später auf. Hier ist die ganze Partie zum durchklicken und genießen:
Test
Da Du jetzt weißt, was man im Schach unter einer Batterie versteht, machen wir einen kleinen Test, um zu sehen, ob Du selbst schon eine Batterie aufbauen kannst.
Hier ist eine Stellung aus einer Partie, die im Jänner 2020 beim Tata Steel Turnier in Holland zwischen den Großmeistern Daniil Dubov und Yu Yangyi gespielt wurde. Yu hatte gerade den Zug 18...Sd7 gespielt. Wie kann Weiß jetzt eine Batterie aufbauen? (Tipp: Es gibt mehr als eine Lösung!)
In der Partie entschied sich Dubov für den Zug 19.Dd6 und schuf damit eine Batterie auf der d-Linie. Mit den Zügen 19.Dd2 und 19.Dd4 hätte er aber ebenfalls eine Batterie auf der d-Linie aufbauen können.
Versuchen wir noch eine Stellung. Hier ist Schwarz am Zug und Schwarz kann eine Batterie aufbauen, die sogar ein Schachmatt im nächsten Zug droht. Mit welchem Zug?
Super! Nach dem Zug 1...Df6 hat Schwarz eine Batterie auf der a1-h8 Diagonale und droht, den Bauern auf b2 mit Schachmatt zu schlagen. Und wenn Weiß dies verhindert, kannst Du im nächsten Zug einfach den Springer auf f4 pflücken Das ist ein toller Doppelangriff!
Fazit
Du weißt jetzt, was im Schach eine Batterie ist, warum Batterien so gefährlich sind und hast sogar schon einige eigenen Batterien aufgestellt. Wenn Du schon Premium Mitglied bei Chess.com bist, kannst Du gleich noch diese Lektion über Batterien machen, um das eben gelernte Konzept zu verinnerlichen. Und wenn Du noch kein Premium Mitglied bist, dann wird es aber höchste Zeit!