Die besten Schachspieler der Welt

GM David Navara

David Navara
Vollständiger Name
David Navara
Geboren
Mar 27, 1985 (Alter 39)‎
Geburtsort
Prag, Tschechoslowakei
Föderation
Tschechische Republik
Profile

Rating

Bio

David Navara ist der vielleicht stärkste tschechische Spieler aller Zeiten. Er ist nicht nur der bestbewertete Spieler des Landes, sondern hat auch neun nationale Titel und somit mehr als jeder andere Spieler in der 114-jährigen Geschichte des Turniers gewonnen. Navara wurde mit 14 Jahren IM und mit 16 Jahren GM. In Wijk aan Zee schlug er 2007 Magnus Carlsen und Ruslan Ponomariov in der jeweils ersten Partie gegen jede dieser Schachlegenden überhaupt. 2011 erreichte Navara bei B-Turnier in Wijk aan Zee den geteilten ersten Platz und erreichte beim Weltcup das Viertelfinale, das er in einer eigentlich gewonnen Stellung gegen den späteren Finalisten Alexander Grischuk verlor. Bis heute spielt Navara auf dem allerhöchsten Niveau und hat sich in den Top 30 der Welt festgespielt.

Jugend- und Juniorenzeit

Mit nur sechs Jahren entdeckte Navara zufällig ein Schachbuch und brachte sich selbst die Spielregeln bei. Schon bald darauf war er vom Schachfieber befallen und übte jeden Tag sehr intensiv. Seine ersten Trainer waren die Meister Miroslav Vanka und Josef Přibyl. Später wurde er von den tschechischen GMs Luděk Pachman und Vlastimil Jansa betreut. Pachman, der auch ein produktiver Schachautor ist, sagte einmal, dass Navaras Hingabe und Liebe zum Schach nur von Bobby Fischer übertroffen wurde.


Navaras Errungenschaften untermauern dieses Gefühl. Im Jahr 2001, also im selben Jahr, in dem Navara Großmeister wurde, spielte der damals 16-jährige für sein Land bei der Mannschafts-Europameisterschaft. Er erzielte sieben von neun möglichen Punkten, besiegte fünf GMs und erzielte eine Elo-Leistung von 2775. Drei Jahre später gewann er erstmals die tschechische Meisterschaft und erspielte in einem Feld mit 8 Großmeistern acht von elf möglichen Punkten.

Herausragende Turniere

Navara erzielte in Blitz- Schnellschach- und klassischen Turnieren hervorragende Ergebnisse. Sowohl bei Einzel- als auch bei Teamevents.

2014 spielte er besonders bei Turnieren mit kurzer Bedenkzeit groß auf. Navara gewann die Blitz-Europameisterschaft mit beeindruckenden 19 von 22 möglichen Punkten und mit 2 Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Jan-Krzysztof Duda. Im selben Jahr gewann er auch die tschechische Blitzmeisterschaft und erzielte 8.5 von 14 möglichen Punkten bei der Schnellschach EM.

Bei Mannschaftswettbewerben hat er bei Olympiaden, Nationalmannschaftsturnieren und in verschiedenen Ligen gleichermaßen hervorragende Leistungen erbracht. Zu den herausragenden Ergebnissen gehörte die Olympiade 2006, bei der Navara für sein Team 8,5 von 12 Punkten und Peter Svidler bezwingen konnte. Bei der Schacholympiade 2012 erzielte er an Brett 2 eine Elo-Leistung von 2869 und holte 9.5 von 11 möglichen Punkten, was ihm auch die Goldmedaille im Einzel einbrachte. Auf Ligaebene verhalf er in der Saison 2011-12 seinem Team Novoborský ŠK zur ersten tschechischen Meisterschaft überhaupt. Dort erzielte er gegen 7 Großmeister und 3 IMs 8.5 von 10 möglichen Punkten.

Seine Erfolge im Einzel werden von den neun nationalen Meistertiteln (2004, 2005, 2010, 2012, 2013, 2014, 2015, 2017 und 2019) überstrahlt. Durch seinen letzten Titel hat er jetzt sogar schon 2 Titel mehr, als sein ehemaliger Mentor Luděk Pachman, der in der ewigen Rangliste Platz 2 belegt, gewonnen.

Im Laufe der Jahre hat Navara bei verschiedenen Turnieren gute Ergebnisse erzielt, darunter ein dritter Platz bei den Reykjavik Open 2012 und ein zweiter Platz beim Tata Steel Challengers 2012. Der größte Moment seiner individuellen Karriere hatte er aber beim Weltcup 2011. Navara verlor im Viertelfinale eine eigentlich gewonnene Stellung gegen Alexander Grischuk und verpasste damit die Gelegenheit, sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren. Zu Beginn des Turniers festigte er aber seinen Ruf als höflicher und fairer Schachspieler. In der dritten Runde war er gegen Alexander Moiseenko in Zeitnot und laut Moiseenko berührte Navara seinen Springer, als er eigentlich seinen König ziehen wollte. Moiseenko bestand aber nicht darauf, dass Navara seinen Springer ziehen musste, da die Stellung nach jedem Springerzug katastrophal gewesen wäre. Im Endspiel hatte Navara dann eine klare Gewinnstellung und entschied sich, seinem Gegner ein Remis anzubieten. Nach der Partie erklärte Navara in einem Interview, dass er Moiseenko das Remis angeboten hatte, damit niemand sagen könnte, er hätte das Duell unfair gewonnen. Die Geschichte machte Schlagzeilen und beide Spieler wurden mit einem eigens dafür geschaffenen Fairplay-Preis ausgezeichnet.

David Navara at 2016 Ultimate Blitz Challenge in St. Louis
David Navara bei der Ultimate Blitz Challenge 2016 in St. Louis

Gegenwart und Zukunft

Im August 2019 hat Navara eine Elo von 2724 steht damit an Position 29 der Weltrangliste. Seine höchste Elo hatte er im Mai 2015 mit 1751, aber seine beste Platzierung in der Weltrangliste (Platz 13) verbuchte er im Oktober 2006. Navara hat seine Fähigkeit, auf dem höchsten Schachlevel spielen zu können schon mehrfach unter Beweis gestellt. Ob er jemals unter den Top 10 landen wird, wird die Zukunft zeigen.

Klar ist jedoch, dass Navara in keiner Liste starker Schachspieler fehlen sollte. Er spielt weiter gegen die Besten der Besten und zeigt dabei regelmäßig, dass er hervorragende Ergebnisse erzielen kann. Beim Gibraltar International Chess Festival 2019 erzielte Navara 7 von 10 möglichen Punkten. Damit erreichte er vor Spielern wie Wesley So, Maxime Vachier-Lagrave und Hikaru Nakamura den sechsten Platz.

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