Der 10. Spieltag der Schach-Bundesliga war der Spieltag der Unentschieden. Keine Mannschaft aus den Top 8 der Tabelle konnte ihren Mannschaftskampf gewinnen.
Tabellenführer Baden-Baden spielte gegen den Dritten, den SV Hockenheim, an allen 8 Brettern Remis.
Der Tabellenzweite, die SG Solingen hatte Spielfrei und das Duell der "Farmteams" zwischen Deizisau und Viernheim endete ebenfalls 4:4 Unentschieden. Hier konnten wir aber immerhin 2 Siege erleben. GM Igor Kovalenko gewann für Viernheim gegen IM Vincent Keymer...
...und GM Andreas Heimann konnte für Deizisau gegen IM Dr. Günther Beikert den vollen Punkt einfahren:
Die große deutsche Nachwuchshoffnung Vincent Keymer. Foto: Maria Emelianova/chess.com
Da auch das Nord-Derby zwischen Hamburg und Bremen, sowie das Duell zwischen Dresden und Augsburg ohne Sieger endete machte der SV Mühlheim Nord mit seinen 3 Starspielern, GM David Navara, GM Pavel Tregubov und GM Daniel Fridman den größten Sprung in der Tabelle. Sie besiegten die SG Turm Kiel mit 6.5 : 2.5 und schoben sich damit um 2 Plätze auf Rang 9 vor.
David Navara wurde dabei seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte GM Ivan Salgado Lopez an Brett 1 in nur 24 Zügen!
Pavel Tregubov und Daniel Fridman - Brett 2 und 3 von Mühlheim. Foto: Maria Emelianova/chess.com
Die Rote Laterne halten weiterhin die noch immer punktlosen Münchner von der MSA Zugzwang, die wohl mittlerweile für die 2. Liga planen dürfen. Da aber fast alle Spieler dieser Mannschaft in München oder zumindest in Bayern wohnen, sollte diese Planung nicht allzu kompliziert werden.
GM Leon Mons zählt als Franke bei der MSA Zugzwang schon fast als Legionär. Foto: Maria Emelianova/chess.com
Tabelle nach Runde 10
Platz
Mannschaft
Spiele
Punkte
BP
1
OSG Baden-Baden
9
17
51
2
SG Solingen
9
16
46,5
3
SV Hockenheim
9
15
49,5
4
SF Deizisau
9
13
46
5
Hamburger SK
9
13
39,5
6
SV Werder Bremen
10
12
45,5
7
SC Viernheim
9
11
38
8
USV TU Dresden
9
9
34
9
SV Mühlheim Nord
10
8
38,5
10
SF Berlin
9
8
34,5
11
SG Turm Kiel
9
7
29,5
12
BCA Augsburg
10
6
30,5
13
Düsseldorfer SK
10
4
29
14
SV 1920 Hofheim
9
1
25,5
15
MSA Zugzwang
10
0
22,5
Damen
Bei den Damen stand bereits der vorletzte Spieltag auf dem Programm und die Mädels vom SC Bad Königshofen sollten die Sektflaschen zwar noch nicht öffnen, aber zumindest schon kaltstellen! Bei nur noch einem ausstehenden Mannschaftskampf führen sie die Tabelle mit 2 Punkten Vorsprung an und haben am Sonntag mit dem SC Rotation Pankow eine absolut lösbare Aufgabe vor sich.
FM Jana Schneider gelang an Brett 1 mit den schwarzen Steinen ein wirklich schöner Sieg gegen WIM Fiona Sieber:
Der erste Verfolger von Bad Königshofen, die OSG Baden-Baden, kam gegen das eigene Farmteam aus Deizisau, obwohl sie gleich 4 Großmeisterinnen aufboten, nicht über ein Remis hinaus. WGM Elena Köpke holte den vollen Punkt für Deizisau und nur WIM Josefine Heinemann konnte für Baden-Baden einen Sieg verbuchen. Baden-Baden muss jetzt nicht nur auf eine Niederlage von Bad Königshofen hoffen, sondern auch noch irgendwie 2.5 Brettpunkte auf den SK Schwäbisch Hall aufholen.
Hier ist der Sieg unserer Nationalspielerin, Josefine Heinemann:
Auch die Mädels aus Hamburg verloren gegenüber Bad Königshofen an Boden. Obwohl sie mit GM Monika Socko eine Großmeisterin und 3 Spielerinnen der deutschen Olympiaauswahl aufboten, reichte es gegen die Rodewischer Schachmiezen nur zu einem 3:3 Unentschieden.
Es scheint nicht das Wochenende von Filiz Osmanodja zu sein. Die Hamburgerin verlor am Samstag bereits ihre zweite Partie. Foto: Maria Emelianova/Chess.com
Nicht nur Bad Königshofen wird die Punktverluste von Baden-Baden und Hamburg wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, sondern auch der SK Schwäbisch Hall, denn die Damen um IM Lela Javakishvili und IM Irina Bulmaga liegen jetzt auf dem zweiten Platz und könnten somit als Erste von einem Ausrutscher von Bad Königshofen profitieren. Allerdings steht in der letzten Runde das Gigantenduell gegen Baden-Baden an! Der Sieger dieses Duells ist mindestens Vize-Meister. Der Verlierer wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem 4. Platz begnügen müssen.