Keymer haut Carlsen beim Weltcup in den Eimer
Vincent Keymer hat die wohl größte Sensation im deutschen Schachsport in den letzten 100 Jahren geschafft! Zum Auftakt der vierten Runde besiegte der 18-jährige Mainzer den wohl besten Schachspieler der Geschichte, Magnus Carlsen!
Diese und ähnliche Schlagzeilen werden wir wohl morgen in allen deutschen Medien zu lesen bekommen, aber beginnen wir von vorne:
Das Teilnehmerfeld beim FIDE Weltcup 2023 hat sich mittlerweile gelichtet. Im Open hat sich das Teilnehmerfeld von einst 206 Spielern auf 32 reduziert und bei den Damen spielen nur noch 16 der einst 103 Spielerinnen um den begehrten Titel.
Am Wochenende schieden so illustre Namen wie Maxime Vachier-Lagrave, Anish Giri, Daniil Dubov, und leider auch die deutschen Großmeister Matthias Blübaum, Alex Donchenko sowie die schweizer Vertreterin Alexandra Kosteniuk aus.
Weiterhin im Rennen sind aber neben dem deutschen Trio Vincent Keymer, Rasmus Svane und Elli Pähtz auch noch viele Superstars des Schachsports wie Magnus Carlsen, Ian Nepomniachtchi, Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura im Open, sowie die beiden derzeit alles dominierenden Damen Ju Wenjun und Alexandra Goryachkina.
Hier seht Ihr die heutigen Paarungen auf einen Blick:
Neben dem fantastischen Sieg von Vincent Keymer interessiert uns aber auch das Abschneiden der anderen beiden deutschen Spieler, denn diese haben sich ebenfalls hervorragend geschlagen und sich ebenfalls durch Remis mit den schwarzen Steinen gegen extrem starke Gegner sehr gute Ausgangslagen für die Rückkämpfe erspielt.
Diese beginnen morgen, am Donnerstag, dem 10. August, um 13:00 Uhr.
So könnt Ihr zusehen:
Wir übertragen alle Runden über die deutschsprachigen Chess24-Kanäle auf Twitch und Youtube, mit fachmännischen Kommentaren verschiedener deutscher Schachlegenden.
Alle Partien des gesamten Turniers findet Ihr auf unseren Eventseiten für das Open und die Damen. Hier seht Ihr die Aufzeichnung der Übertragung vom Mittwoch.Also kommen wir zum Geschehen des heutigen Tages mit den Partien
Vincent Keymer - Magnus Carlsen
Vincent Keymer - Magnus Carlsen
Vincent Keymer hat Magnus Carlsen nicht nur geschlagen, sondern das sogar in der Paradedisziplin des Norwegers: Im Endspiel!
Vincent genügte dabei ein einziger Fehler des Weltranglistenersten, um auf die Siegerstraße zu kommen und diese hat er bis zur Aufgabe seines scheinbar unschlagbaren Kontrahenten nicht mehr verlassen.
The Big Greek hat sich die Partie von Anfang bis Ende angesehen und für uns analysiert:
Nach der Partie war Vincent Keymer natürlich ein gefragter Interviewpartner. Unter anderem bei der FIDE:
Zur Feier des Tages haben wir die ganze Partie in Bildern, die mehr als tausend Worte sagen:
Ju Wenjun - Elisabeth Pähtz
Und schon sind wir beim nächsten Duell einer deutschen Nummer 1 gegen die Nummer 1 der Welt. Elisabeth Pähtz hatte es nämlich mit der Weltranglistenersten der Damen zu tun und die Chinesin Ju Wenjun ist im Gegensatz zu Magnus Carlsen sogar amtierende Weltmeisterin!
Elli zeigte aber überhaupt keine Furcht und setzte auf die aggressive königsindische Verteidigung und im Mittelspiel war es sogar die deutsche, die ein Chaos herbeiführte und versuchte, die Partie zu gewinnen. Ju Wenjun behielt aber jederzeit den Überblick und durchschaute alle Ideen von Elli und somit endete die Partie mit einer verdienten Punkteteilung.
Die Genauigkeit der Züge in dieser Partie war absolut beeindruckend und sogar noch höher als die bei Keymer gegen Carlsen!
Morgen im Rückkampf hat Elli die weißen Steine und damit die besten Chancen, die Weltmeisterin aus dem Turnier zu werfen!
Wang Hao - Rasmus Svane
Das Duell zwischen Elli Pähtz und Ju Wenjun war aber nicht das einzige deutsch-chinesische Kräftemessen in Baku, denn im Open musste sich Rasmus Svane dem Chinesen Wang Hao stellen und auch Rasmus hatte den Nachteil, mit den schwarzen Steinen antreten zu müssen.
Aus einer Spanischen Eröffnung entwickelte sich dann eine Partie mit einer noch höheren Genauigkeit als die letzten beiden und zusammen spielten die Spieler nicht weniger als zwölf Züge, die Stockfish mit einem Ausrufezeichen bewertet. Das bedeutet, dass der Zug nicht nur der beste, sondern auch noch für einen Menschen schwer zu finden war!
Der Chess.com Coach ist da natürlich der Meinung, dass keiner der beiden Spieler jemals einen Vorteil hatte und wenn keiner einen Fehler macht, kann man eine Schachpartie einfach nicht gewinnen.
Damit hat sich auch Rasmus Svane für den Rückkampf eine hervorragende Ausgangslage erspielt und wir dürfen gespannt sein, was er mit den weißen Steinen gegen den chinesischen Super-Großmeister ausrichten kann.
Der FIDE Weltcup 2023 ist ein K.-o.-Turnier im Matchformat. Jedes Match besteht aus zwei klassischen Partien und sollte es danach Unentschieden stehen, entscheidet ein Schnellschach-Tiebreak über das Weiterkommen. Der Damen-Weltcup läuft bis zum 21. August und das Open bis zum 24. August. Insgesamt gibt es in Baku 2.5 Millionen US-Dollar zu gewinnen.
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