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Carlsen gewinnt das Tata Steel Rapid & Blitz in Kalkutta
Carlsen did not need to be perfect in the event's final day, but his three wins were more than enough to secure the first-place prize.

Carlsen gewinnt das Tata Steel Rapid & Blitz in Kalkutta

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Das Tata Steel Chess India Rapid & Blitz ist beendet und Magnus Carlsen ist der große Gewinner. Der Weltmeister erspielte sich 27 Punkte und damit 4 Punkte mehr, als der Zweite, Hikaru Nakamura. Viswanathan Anand verspielte hingegen seine letzte Chance, sich noch für die London Chess Classics, die nächste Woche beginnen, zu qualifizieren.

Die begehrten Plätze für das Finale der Grand Chess Tour konnten sich neben Carlsen Ding Liren, Levon Aronian und Maxime Vachier-Lagrave sichern. Carlsen ist dort zwar der große Favorit, aber ein potenzielles Duell gegen Ding Liren könnte große Auswirkungen auf das Schachjahr 2020 haben.

Grand Chess Tour 2019 Semifinals
Carlsen wird im Halbfinale der Grand Chess Tour gegen Vachier-Lagrave spielen, während sich Ding Liren mit Levon Aronian auseinandersetzten muss. Bild: Spectrum Studios

Obwohl er den letzten Tag bereits ruhiger angehen lassen konnte, stellt Carlsen einen neuen Punkterekord bei der Grand Chess Tour auf:

Da sich Carlsen in den ersten vier Tagen der Veranstaltung einen uneinholbaren Vorsprung hatte, richteten sich am letzten Tag die meisten Blicke auf den Lokalmatador Vishy Anand, er noch die Chance hatte, sich für die London Chess Classic zu qualifizieren. Dafür hätte dem ehemaligen Weltmeister ein sechster Platz genügt und eine Platzierung vor Ian Nepomniachtchi genügt. Der Russe wollte sich allerdings am letzten Tag von einem schleppenden Turnierstart erholen.

Nepomniachtchi hatte Anand in seinen beiden vorherigen Partien in diesem Event besiegt und schaffte in der dritten Partie den Hattrick. Schnell nutze er seinen Raumvorteil, um ein relativ leicht zu gewinnendes Endspiel zu generieren:

Viswanathan Anand Tata Steel 2019
Anands Chancen, sich für das Finale in London zu qualifizieren, wurden von Nepomniachtchi zunichtegemacht. Foto: Lennart Ootes.

Einige Bretter weiter versuchte Nakamura immer noch, sich einen zweiten Platz zu sichern. Nachdem der amerikanische Großmeister den Tag mit einem Remis gegen Anish Giri begonnen hatte, konnte er die Turnier-Wildcard Pentala Harikrishna abfertigen:

Hikaru Nakamura Tata Steel 2019
Nakamuras Leistungen bei der Grand Chess Tour 2019 waren schwankend, aber am Ende sicherte sich der Amerikaner den zweiten Platz und $25,000 Preisgeld. Foto: Lennart Ootes.

Carlsen verlor im ganzen Turnier nur zwei Partien, aber beide gegen Ding Liren. Heute konnte der Stonewall des Weltmeisters dem Druck des Chinesen nicht standhalten. Während Carlsens Wahl der Eröffnung zwar vielleicht der Turniersituation geschuldet war, lassen seine beiden Niederlagen gegen Ding, den drittbesten Spieler der Welt, große Vorfreude auf ein mögliches Finale zwischen diesen beiden Spielen beim Finale der Grand Chess Tour in der kommenden Woche aufkommen.

Ding Liren Magnus Carlsen 2019 Tata Steel
Ding Liren hat gegen den Weltmeister eine ziemlich gute Bilanz. Foto: Lennart Ootes.

Levon Aronian hatte schon das Saint Louis Rapid & Blitz und das SuperBet Rapid & Blitz in Rumänien gewonnen. Seine Leistung in Kalkutta gab seinen Fans aber keinen Grund zur Freude. Am letzten Tag konnte der Armenier nicht eine Partie gewinnen und musste sich mit einem Ergebnis von minus 5 zufriedengeben. 

Levon Aronian Tata Steel 2019
Aronian wird schnell zu seiner alten Form zurückfinden müssen. Foto: Lennart Ootes.

Nach der Niederlage gegen Wesley So in der heutigen dritten Runde fand Aronian nicht mehr in die Spur und fiel auf den letzten Platz zurück.

"In einem Turnier, besonders im Blitz, kannst Du viel versuchen, aber wenn Du in schlechter Form bist und schlechte Züge spielst, bist Du einfach ein Patzer", sagte Aronian gestern in einem Interview nach dem Turnier.

Vielleicht war Aronians Leistung in Kalkutta aber auch der Tatsache geschuldet, dass er bereits vor dem Turnier für die London Chess Classics qualifiziert war.

Anands durchwachsener Start in den letzten Turniertag brachte ihn ausgerechnet in seiner Partie gegen Carlsen unter Siegzwang. Die (nicht erste) Revanche der Schachweltmeisterschaften 2013 und 2014 gewann Carlsen. Allerdings erst, nachdem Anand keine Gewinnchance gefunden und alles auf eine Karte gesetzt hatte:

Da Ding Liren und Ian Nepomniachtchi zeitgleich ihre Partien gewonnen hatten, war es für Anand nach dieser Niederlage mathematisch unmöglich, sich noch für London zu qualifizieren. Die Partie war aber trotzdem der Höhepunkt des letzten Tages.

Über den letzten Sieg des Tages durfte sich Hikaru Nakamura freuen, der Vidit Gujrathi aufzeigte, dass nicht alle Turmendspiele mit einem Remis enden müssen. Während das Turnier weitgehend von Carlsens dominanter Leistung überschattet wurde, dient diese Partie als Paradebeispiel dafür, wie man gegen einen isolierten d-Bauern spielt.

Das Tata Steel Rapid & Blitz beendet die Hoffnungen von acht Spielern, 2020 ein Turnier der Grand Chess Tour zu gewinnen. Auf die Frage nach seiner Gesamtleistung sagte Carlsen: "Ich denke, mit diesem Ergebnis habe ich gezeigt, dass ich immer noch der Mann bin, den man schlagen muss."

Tata Steel Rapid & Blitz 2019
Aronian, Carlsen und Ding werden wir am 2. Dezember wiedersehen. Foto: Lennart Ootes.

Carlsen bekam für seinen Sieg einen Scheck in Höhe von $37,500. Neben dem Turniere in Kalkutta hat Carlsen auch die Turnier an der Elfenbeinküste und in Kroatien gewonnen.

Tata Steel Final Standings
Da Spieler wie Nakamura, Giri und So so stark gespielt hatten, konnte sich Viswanathan Anand nicht für London qualifizieren. Bild: Spectrum Studios.

Carlsen, Ding, Aronian und Vachier-Lagrave werden jetzt nach London reisen und ab dem 2. Dezember das Finale der Grand Chess Tour spielen. Für Carlsen wäre es bereits der dritte Sieg der Grand Chess Tour, während seine 3 Rivalen das Finale noch nie gewinnen konnten.

2019 Grand Chess Tour Standings
Anand wird 2020 erneut die Chance haben, sich für die London Chess Classics zu qualifizieren. Karjakin, der in Kalkutta nicht am Start war, hat den Finaleinzug ebenfalls nur ganz knapp verpasst. Bild: Spectrum Studios.

Alle Turnierpartien zum nachspielen und downloaden:


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