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Schacholympiade 2018, Batumi, Tag 11

Schacholympiade 2018, Batumi, Tag 11

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| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Die Schacholympiade 2018 war für fast alle deutschsprachigen Teams ein voller Erfolg. Die Mannschaften haben die Ziele und Erwartungen teilweise sogar weit übertroffen und auch einige Einzelspieler sind sehr positiv in Erscheinung getreten und haben sich auf dem internationalen Parkett einen Namen gemacht. Am letzten Tag haben unsere Herrenteams noch einmal richtig aufgezockt. Nur für die Damenteams verlief der heutige Tag leider sehr unglücklich.

Das deutsche Herrenteam beendet die Olympiade ungeschlagen! Wahnsinn! Was das vorausgesagt hätte, der wäre bestenfalls belächelt, wahrscheinlich aber für verrückt erklärt worden. Auch heute verlor keiner unserer Jungs seine Partie gegen die starken Armenier um Levon Aronian und somit belegen die deutschen Herren einen hervorragenden 13. Platz.

Deutschland - Armenien 2 : 2

Mit Dieter Nisipeanu, Matthias Blübaum und Daniel Super(Frid)man blieben gleich 3 deutsche Spieler bei dieser Olympiade ungeschlagen! Das war wirklich eine Wahnsinns-Leistung, die auf absehbare Zeit nur schwer zu toppen sein wird.

Hier ist das Remis von Dieter Nisipeanu gegen Levon Aronian:

Liviu-Dieter Nisipeanu
Dieter Nisipeanu - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Die Österreicher blieben auch heute bei ihrer bewährten Taktik: Markus Ragger und David Shengalia gewinnen und die restlichen beiden Bretter steuern ein Remis bei. Dagegen fanden auch die starken Norweger kein Rezept.

Heute war es Valentin Dragnev der Österreich den halben Punkt zum Sieg sicherte.
Österreich - Norwegen 2.5 : 1.5

Damit haben Markus Ragger, David Shengalia, Valentin Dragnev, Andreas Diermair und Peter Schreiner den 14. Platz belegt und Österreich damit das beste Ergebnis bei einer Schacholympiade seit 32 Jahren beschert!

Hier ist die klasse Partie von Markus Ragger:

Markus Ragger
Markus Ragger - Foto: Maria Emelianova/Chess.com


Sebastian Bogner und Yannick Pelletier brachten die Schweiz gegen die Slowaken auf die Siegerstraße. Florian Jenni setzte noch einen Sieg darauf und auch Nico Georgiadis ließ sich nicht besiegen. Auch die Schweiz kann somit auf eine großartige Olympiade stolz sein.
Schweiz - Slowakei 3.5 : 0.5

Sebastian Bogner gewann - wie auch Markus Ragger - eine italienische Partie:

Bogner, Pelletier
Sebastian Bogner und Yannick Pelletier - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Österreichs Damen gingen durch Veronika Exler in Führung und nur wenige Minuten später legte Barbara Teuschler mit einem Remis nach. Katharina Newrkla und Denise Trippold standen jedoch beide "nicht gut" und so begann das große Zittern. Würde wenigstens eine der beiden noch ein Remis erzielen? Um es kurz zu machen: Leider nicht. Kathariana war gegen den Mehrbauern ihrer Gegnerin chancenlos und die Dame von Denise war den beiden Türmen ihrer Gegnerin einfach unterlegen.
Österreich - Slowakei 1.5 : 2.5

Trotzdem bleibt es eine super Leistung der jungen österreichischen Mannschaft und die Unentschieden gegen Frankreich und Polen brachten sie zwar in der Tabelle nicht weit nach vorne, aber trotzdem waren sie einfach der Hammer und mit Denise Trippold strahlt vielleicht bald ein neuer Stern vom Schachhimmel.

Veronika Exler spielte heute an Brett 1 erneut eine ganz starke Partie:

Veronika Exler
Veronika Exler - Foto: Maria Emelianova/Chess.com
Es  ist wie verhext. Sarah Hoolt brachte die deutschen Damen gegen die Rumäninnen, die überraschend ohne ihre etatmäßige Nummer 1, Irina Bulmaga, angetreten waren, zwar in Führung, aber schon kurz danach musste sich Filiz Osmanodja geschlagen geben.
Elli Pähtz brachte unsere Mädels dann erneut in Front, aber leider versagten heute Judith Fuchs die Nerven und sie verlor ein langes Endspiel.

Deutschland - Rumänien 2 : 2

Die deutschen Damen blieben bei dieser Olympiade weit hinter den Erwartungen zurück und spielten durch die Bank unter ihren Möglichkeiten. Dass sie besser Schach spielen können, als sie es in Batumi getan haben, ist aber keine Frage und somit wird da einiges aufzuarbeiten sein. Und wenn das passiert ist, dann werden Elisabeth Pähtz und Co sicher wieder liefen und außerdem gibt es da noch eine andere deutsche Nationalmannschaft, die erst vor Kurzem in einem Nachbarland Georgiens so richtig versagt hat und nicht nur hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist!

Sarah Hoolt lieferte den Beweis, dass sie eine tolle Schachspielerin ist:

Pähtz, Osmanodja

Elisabeth Pähtz blickt ratlos auf die Stellung von Filiz Osmanodja - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Für die Schweizer Damen hat es leider nicht ganz gereicht. An Brett 2 und 4 trafen etwa gleichstarke Spielerinnen aufeinander und Monika Müller-Seps und Camille De Seroux konnten dort auch 1.5 Punkte holen, aber die Usbekinnen waren an Brett 1 und Brett 3 klar überlegen und gewannen an diesen Brettern beide Weißpartien.
Schweiz - Usbekistan 1.5 : 2.5

Es war trotzdem eine ganz starke Olympiade für die Eidgenossinnen und an den 4 : 0 Sieg gegen Australien werden sie sich noch lange erinnen. Die erst 19 Jahre alte Lena Georgescu hat an Brett 1 nicht nur 5.5 Punkte, sondern auch wertvolle Erfahrungen gesammelt und wir werden sicher noch viel von der talentierten Bernerin hören.

Der heutige Sieg von Camille De Seroux war zwar letztendlich wertlos, aber gefreut wird sie sich trotzdem haben:

Lena Georgescu
Lena Georgescu und Monika Müller-Seps - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Die Platzierungen unserer Teams:

Herren:

  • Deutschland - Platz 13
  • Österreich - Platz 14
  • Schweiz - Platz 34

Damen:

  • Deutschland - Platz 28
  • Schweiz - Platz 32
  • Österreich - Platz 40

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