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Schacholympiade 2018, Batumi, Tag 10
Elisabeth Pähtz - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Schacholympiade 2018, Batumi, Tag 10

Merlin2017
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Heute war die vorletzte Runde der Schacholympiade und fast alle unserer Teams haben sich in hervorragende Ausgangslagen gebracht. Morgen geht es darum, die mit so viel Mühe ausgesäte Ernte auch einzufahren aber zuerst werfen wir natürlich einen Blick auf die heutigen Geschehnisse:

Die Vietnamesen um ihren Superstar Quang Liem Le spielen bis jetzt ein super Turnier und lagen vor dieser Runde nur einen Punkt hinter den deutschen Herren. Besonders Daniel Fridmans Gegner, IM Anh Khoi Nguyen spielt weit über seine Verhältnisse und so ging die Taktik der Deutschen dieses Mal leider nicht auf. Die ersten 3 Bretter holten wieder ihre hart erkämpften Remis und Daniel... der spielte heute leider auch "nur" Remis. Somit stand am Ende eine gerechte Punkteteilung, mit der aber alle zufrieden sein können.

Deutschland - Vietnam 2 : 2

Matthias Blübaum

Matthias Blübaum ist bei dieser Olympiade noch ungeschlagen! - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Die Österreicher haben mittlerweile auch eine Formel für ihre Siege entwickelt: Markus Ragger und David Shengalia gewinnen und die anderen beiden holen mindestens 1 Remis. Dass es heute, gegen die fast gleichstarken Slowaken gleich 2 Remis waren, nimmt ihnen aber sicher niemand übel.

Österreich - Slowakei 3 : 1

Das letzte Mal, dass sich Österreich in den Top 30 platzieren konnte, ist jetzt genau 30 Jahre her, und das haben Markus Ragger, David Shengalia, Valentin Dragnev, Andreas Diermair und Peter Schreiner jetzt schon geschafft, selbst wenn sie morgen verlieren sollten. Aber warum sollten sie eigentlich verlieren?

Markus Ragger zeigte heute einmal mehr seine Klasse:

Valentin Dragnev

Valentin Dragnev ist übrigens auch für den F.C .Bayern in der Bundesliga aktiv. - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Die Schweizer Herren haben sicher nicht genau gewusst, was sie heute erwarten würde. Einerseits stellen die Türken eine extrem starke Mannschaft die bei der letzten Olympiade sogar sechster wurde. Andererseits spielen die Türken bei dieser Olympiade lange nicht so stark wie vor 2 Jahren. 

Nico Georgiadis brachte die Eidgenossen dann mit einer klasse gespielten Partie in Führung. Yannick Pelletier und Noel Studer bauten die Führung auf 2:1 aus, aber Sebastian Bogner kämpfte am Spitzenbrett einen aussichtslosen Kampf und musste sich nach 74 Zügen geschlagen geben.
Schweiz - Türkei 2 : 2

Hier ist die tolle Partie von Nico Georgiadis:

Nico Georgiadis
Je länger die Olympiade dauert, desto besser kommt Nico Georgiadis in Form. Morgen ist aber trotzdem der letzte Tag. - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Bei den österreichischen Damen sah zunächst alles danach aus, als ob Annika Fröwis und Denise Trippold eine Wette am laufen hätten, wer schneller gewinnen würde. Beide hatte ihre Gegnerinnen schon kurz nach der Eröffnung total überspielt und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, wann Österreich mit 2:0 führen würde.

Falls es diese Wette wirklich gegeben hat, dann hat sie Denise klar gewonnen, denn Annika wurde unvorsichtig und lief trotz Mehrfigur in ein Dauerschach. Dies wäre fast fatal gewesen, denn Veronika Exler stand zu diesem Zeitpunkt schon auf Verlust und Katharina Newrkla keinesfalls besser. Katharinas Endspielkünste haben ihr dann doch noch den vollen Punkt und damit Österreich den Sieg gesichert.


Österreich - Indonesien 2.5 : 1.5

Der siebte Sieg bei dieser Olympiade von Denise Trippold:

Veronika Exler
Veronika Exler (links) hatte heute die Unterstützung ihrer Mannschafskolleginnen bitter nötig. - Foto: Maria Emelianova/Chess.com
Was ist nur mit den deutschen Damen los? Die Usbekinnen waren an jedem Brett um mindestens 100 ELO Punkte unterlegen und der schnelle Sieg von Judith Fuchs hätte doch zusätzliche Sicherheit geben müssen, aber irgendwie hat jeden Tag eine andere Spielerin die Seuche und somit reichten die Remis von Elli Pähtz und Sarah Hoolt gerade mal zu einem Unentschieden.

Deutschland - Usbekistan 2 : 2

Der lange Todeskampf der Usbekin Baymuratova gegen Judith Fuchs:

Judith Fuchs

Judith Fuchs konnte heute als einzige gewinnen. - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Nach dem gestrigen Sensationserfolg gegen Australien konnten es die Schweizer Damen heute gemächlicher angehen lassen, denn gegen Mazedonien waren sie der klare Favorit. Gundula Heinatz und Lena Georgescu stellten die Weichen schon früh auf Sieg, so dass Monika Müller-Seps und Laura Störi Remis bieten konnten, um Kraft für die finale Runde zu sparen.
Schweiz - Mazedonien 3 : 1

Die Schweizerinnen liegen jetzt, als 39. der Setzliste, auf einem hervorragenden 22. Platz und sind somit momentan das bestplatzierte deutschsprachige Damenteam! Alle Achtung!

Gundula Heinatz hatte heute wohl eine Stange Dynamit gefrühstückt:

Laura Störi

Gundula Heinatz (links) und Laura Störi in voller Konzentration. - Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Morgen heißt es nun für alle Teams, die mit so viel Mühe ausgebrachte Ernte auch einzufahren!

Die Paarungen der letzten Runde:

Herren:

  • Deutschland - Armenien
  • Österreich - Norwegen
  • Schweiz - Slowakei

Damen:

  • Deutschland - Rumänien
  • Österreich - Slowakei
  • Schweiz - Usbekistan

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