News
IM Sara Khadem: Vom Flüchtling auf das Titelbild des Elle-Magazins
Foto: Fernando Roi / ELLE.

IM Sara Khadem: Vom Flüchtling auf das Titelbild des Elle-Magazins

Leon_Watson
| 1 | Chess.com Nachrichten

Sara Khadem ist eine der besten Schachspielerinnen des Iran und machte bei der FIDE Schnellschach und Blitz-WM 2022 weltweit Schlagzeilen, weil sie sich dort weigerte ein Kopftuch zu tragen und daraufhin ins Exil nach Spanien ging.

Nur wenige Monate später hat es IM Sarasadat Khademalsharieh, wie sie mit vollständigen Namen heißt, auf das Titelbild der spanischen Ausgabe des Elle-Magazins zum Internationalen Frauentag geschafft.

Foto: Fernando Roi / ELLE.

Nachdem sie bei der FIDE Schnellschach und Blitz-WM im Dezember ohne das von den iranischen Regierungsbehörden vorgeschriebene Kopftuch gespielt hatte, war die 25-jährige nach Spanien geflüchtet. Die Gefahr, in den Iran zurückzukehren, war einfach zu groß geworden, denn dort hätte ihr aufgrund dieses für Menschen der westlichen Hemisphäre unverständlichen Vergehens eine Gefängnisstrafe von unbestimmter Dauer gedroht.

Sara ist aber nicht die erste hochkarätige Schachspielerin, die den Iran verlassen hat. Der prominenteste in einer immer länger werdenden Reihe von Spielern ist sicherlich Großmeister Alireza Firouzja, der nach Frankreich gezogen ist und mittlerweile auch für den französischen Verband spielt.

In ihrem Interview mit dem Hochglanzmagazin erzählt Khadem ihre inspirierende und unglaubliche Geschichte und posierte auch für ein Fotoshooting.

Die Anfänge ihrer Liebe zum Schach, die im Alter von acht Jahren begann, beschreibt sie kurz und bündig mit den Worten: "Mir hat es von Anfang an gefallen".

In einer Hommage an den Internationalen Frauentag würdigte sie auch alle Frauen, die sie inspiriert haben. Darunter sind ihre Großmutter sowie die stärkste Schachspielerin aller Zeiten, Judit Polgar.

Foto: Fernando Roi / ELLE.

Khadem enthüllte auch, warum sie Spanien als Zufluchtsort ausgewählt hat:

"Bevor wir ein Kind hatten, haben wir nie wirklich daran gedacht, den Iran zu verlassen", sagte sie. "Aber als Sam [ihr Sohn] geboren wurde, dachten wir, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, einen zweiten Ort zum Leben zu haben, an dem es gut für ihn wäre."

"Wir hatten dann sofort Spanien im Sinn, weil ich schon oft beim Gibraltar International Chess Festival gespielt habe und mir Malaga schon immer sehr gut gefallen hat.

Die junge Mutter, die mit dem iranischen Filmregisseur Ardeshir Ahmadi verheiratet ist, wurde bei ihrer Ankunft in Spanien willkommen geheißen. Sie wurde sogar zu einem Treffen mit Spaniens Premierminister Pedro Sanchez eingeladen und dieser bezeichnete sie als "Inspiration".

Dem Interview zufolge lebt sich Khadem derzeit mit ihrer Familie an einem unbekannten Ort ein. Sie lernt die spanische Sprache, hat sich an einer Universität eingeschrieben und ihr Sohn ist glücklich.

Aber ihre Gedanken sind immer noch sehr im Iran: "Ich möchte daran glauben, dass sich eines Tages alles ändern wird. Es hat alles mit Frauen angefangen, aber jetzt wehren sich auch einige Männer. Und wir werden immer mehr."

Im Gespräch mit Chess.com sagte IM Khadem: "In Bezug zu Elle muss ich sagen, dass deren Team einfach großartig war. Sie haben das Ganze so magisch gemacht."

Sara hat auch angekündigt, bald wieder Schach spielen zu wollen. Und dort ist sie natürlich bei jedem Turnier willkommen.

Das vollständige Interview mit der spanischen Ausgabe von ELLE findet Ihr hier.

Mehr von Leon_Watson
Die Bullet Chess Championship ist zurück, und Nakamura strebt Hattrick an

Die Bullet Chess Championship ist zurück, und Nakamura strebt Hattrick an

Champions Chess Tour kehrt mit Chess.com Classic 2024 zurück

Champions Chess Tour kehrt mit Chess.com Classic 2024 zurück