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Rapid Chess Championship, Finale, Tag 1: Der Tag der Opfer und Patzer

Rapid Chess Championship, Finale, Tag 1: Der Tag der Opfer und Patzer

JackRodgers
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Gestern begann das Finale der von Coinbase präsentierten Rapid Chess Championship 2022. Dabei spielten die 12 besten Spieler der 25. Vorrundenturnier gegen 4 eingeladene Spieler: Ding Liren, Ian Nepomniachtchi, Nodirbek Abdusattorov und Parham Maghsoodloo. Es waren aber die vertrauten Namen Hikaru Nakamura, Wesley So, Vladimir Fedoseev und Ian Nepomniachtchi, die sowohl ihre Achtelfinal- aus auch die Viertelfinalduelle gewinnen konnten. 

Die Großmeister Fabiano Caruana, Dmitry Andreikin und Alexander Grischuk gehörten zu den Verlierern des ersten Tages, aber auch sie haben noch die Chance, über die Verliererrunde in das Finale einzuziehen.

Obwohl es einen solchen Preis nicht gibt, hat ihn sich wohl Jeffery Xiong verdient. Nachdem sein Gegner Ding Liren in einer gewonnenen Stellung seine Internetverbindung verloren und damit die Partie auf Zeit verloren hatte, gab Xiong die nächste Partie auf, um den Spielstand wieder auszugleichen!

Das Finale wird heute, am 19. August, um 18.00 Uhr mit dem Halbfinale der Gewinnerrunde und den ersten beiden Runden der Verliererrunde fortgesetzt.

So könnt Ihr zusehen:
Alle Turniere der von Coinbase präsentierten Rapid Chess Championship 2022 könnt Ihr auf Chess.com/TV, Twitch und YouTube.com/ChesscomLive ansehen.
Alle Partien des Events findet Ihr auf unserer Event-Seite.
Hier ist die Aufzeichnung der Übertragung des gestrigen Tages:
Kommentatoren: Daniel Naroditsky und Eric Hansen

Achtelfinale

Nakamura startete seine Titelambitionen mit einem sauberen Sieg durch ein ersticktes Matt in der Mitte des Bretts gegen den Iraner Parham Maghsoodloo.

Maghsoodloo erholte sich von seinem schwierigen Start und entschied sich in der zweiten Partie für einen Katalanen, traf jedoch auf einen felsenfesten Nakamura, der jeden Versuch eines Comebacks abwehrte und nach 36 Zügen einem Remis zustimmte und damit das Duell gewonnen hatte.

Hikaru Nakamura. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Mit Fedoseev und David Paravyan trafen zwei Spieler, die sich erst kürzlich für die Globale Meisterschaft auf Chess.com qualifiziert haben, aufeinander. In einem London System fand Fedoseev eine Taktik, mit der er einen gesunden Bauern gewann und alle Versuche von Paravyan, eine Kompensation dafür zu erlangen, endeten erfolglos.

Der usbekische Olympiaheld Abdusattorov, der erst kürzlich die 2700 Elo Schallmauer überschritt, setzte seinen Lauf aus der Olympiade fort und besiegte Andreikin mit 1.5-0.5. In der zweiten Partie geriet er zwar in Bedrängnis, aber Andreikin konnte aus seiner vorteilhaften Stellung kein Kapital schlagen.

Abdusattorov bei der Schnellschach-WM 2021. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Der Boom des Online-Schachs, der auch neue Probleme wie schlechte Internetverbindungen und Maus-Slips mit sich gebracht hat, hat auch eine neue Welle des Sportsgeistes hervorgebracht. In Xiongs Match gegen Ding hatte der Chinese in der ersten Partie eine komplett gewonnene Stellung, verlor aber dann aufgrund von Problemen mit seiner Internetverbindung auf Zeit. Daraufhin entschied sich Xiong für eine großartige Geste und gab die zweite Partie sofort auf. Die entscheidende Armageddon-Partie ging dann an den Amerikaner.

Nachdem Caruna die 25 Vorrundenturniere auf Platz 3 der Gesamtwertung abgeschlossen hatte, galt er als einer der Favoriten auf den Gesamtsieg. Nepomniachtchi war da allerdings völlig anderer Meinung und schickte Caruana bereits im Achtelfinale in die Verliererrunde. In der ersten Partie hatte Caruana den Russen zwar in einer katalanischen Eröffnung schon ziemlich in Bedrängnis gebracht, aber mit seinem Zug 33. e5?? verlor er seinen Freibauern und damit auch die Partie.

Das Duell zwischen Alexey Sarana und Publikumsliebling Alexander Grischuk wurde erst im Armageddon entschieden. Ein abgelehntes Damengambit führte zu einer Karlsbader Bauernstruktur, in der Sarana Grischuks g-Bauern gewinnen konnte. Diesen Vorteil gab er nie mehr her und buchte sich dadurch einen Platz im Viertelfinale gegen Nakamura.

Wesley So und Daniil Dubov zogen beide ungefährdet ins Viertelfinale ein, wobei letzterer in der zweiten Partie gleich zwei Bauern opferte, um Maxim Matlakovs unrochierten König

Viertelfinale

Das rein amerikanische Viertelfinale zwischen So und Xiong versprach spannend zu werden und als Xiong bereits allen Grund hatte, um sich zuversichtlich zu fühlen, fand So im 35. Zug ein unwiderlegbares Damenopfer.

Das Opfer führte zum Sieg der Partie und zum Einzug ins Halbfinale. Die Zuschauer wurden aber auch daran erinnert, dass So erst vor zwei Wochen bei der Olympiade gegen Hrant Melkumyan ein ebenso vernichtendes Damenopfer geplant hatte.

Die Landsleute Nepomniachtchi und Dubov bestritten das zweite Viertelfinale und der Sieger des Kandidatenturniers wartete bis er Weiß hatte, um auf der Anzeigetafel zuzuschlagen. Aus einer katalanischen Eröffnung quetschte Nepomniachtchi jegliches Leben aus der Stellung und steuerte Dubov in Richtung eines Doppelturm-Endspiels. Kommentator Naroditsky betonte, dass sich die "Stellung von selbst spielt". Eine Ode an die relative Einfachheit von Nepomniachtchis Siegesplänen. Schließlich wurde Dubov von verbundenen Freibauern geschlagen und verlor das Duell.

Nakamura Strategie, mit Weiß zu gewinnen und sich mit Schwarz zu konsolidieren, erwies sich auch gegen den gefährlichen Sarana als erfolgreich. Nachdem Sarana in der ersten Partie eine gewinnende Taktik übersehen hatte und dann auf die Verliererstraße geraten war, konnte er auch die zweite Partie nicht gewinnen, wurde aber von Kommentator Hansen dafür gelobt, dass er in eine "Must-Win-Situation" eine gute Eröffnung gewählt und Nakamura einen heißen Kampf geliefert hatte.

Das letzte Viertelfinale des Tages zwischen Fedoseev und Abdusattorov wurde nach zwei Remis im Schnellschach erst im Armageddon entschieden. In der ersten Schnellschach-Partie konnte sich Abdusattorov mit einem brillanten Patt-Trick in ein Remis retten.

Das Armageddon war dann aber natürlich der Höhepunkt des Duells und in einer wilden Variante der Berliner Verteidigung kämpften beide Spieler darum, das Maximum aus einer ungewöhnlichen Bauernstruktur herauszuholen. Es war dann Fedoseev, dem dies gelang und der damit einen weiteren Star in die Verliererrunde schickte.

Heute, am Freitag, dem 19. August, um 18.00 Uhr geht der Kampf um den Löwenanteil des Preisfonds von $150,000 weiter.

Der Turnierbaum

 

Alle Partien | Achtelfinale

Die Rapid Chess Championship ist ein wöchentliches Turnier, das von Chess.com veranstaltet wird. Jeden Samstag findet ein Schweizer System Turnier mit neun Runden und einer Bedenkzeit von 10+0 statt. Die besten 8 Spieler dieses Turniers qualifizieren sich für das Finale am Sonntag, das mit einer Bedenkzeit von 10+2 gespielt wird. Sollte eine Partie am Sonntag Remis enden, entscheidet eine 3+2 Blitzpartie über das Weiterkommen. Sollte auch diese keine Entscheidung bringen, folgt eine 1+1 Blitzpartie und gegebenenfalls ein Armageddon.


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Weitere Berichte von der Rapid Chess Championship:

Alle Informationen über das Turnier

Woche 1: Sieger: Nepomniachtchi

Woche 2: Sieger: Caruana

Woche 3: Sieger: Caruana

Woche 4: Sieger: Aronian

Woche 5: Sieger: Nakamura

Woche 6: Sieger: Matlakov

Woche 7: Sieger: Andreikin (nur auf Englisch)

Woche 8: Sieger: Maghsoodloo

Woche 9: Sieger: Nakamura

Woche 10: Sieger: Aronian

Woche 11: Sieger: Sarana (nur auf Englisch)

Woche 12: Sieger: Nepomniachtchi (nur auf Englisch)

Woche 13: Sieger: Nakamura (nur auf Englisch)

Woche 14: Sieger: Nakamura

Woche 15: Sieger: Nakamura

Woche 16: Sieger: Grischuk

Woche 17: Sieger: Andreikin

Woche 18: Sieger: Andreikin

Woche 19: Sieger: Dubov

Woche 20: Sieger: Nakamura

Woche 21: Sieger: Wesley So (nur auf Englisch)

Woche 22: Sieger: Nakamura (nur auf Englisch)

Woche 23: Sieger: Sarana (nur auf Englisch)

Woche 24: Sieger: Niemann (nur auf Englisch)

Woche 25: Sieger: Wesley So

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