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Die Berlin Bears sind erneut im Pech

Die Berlin Bears sind erneut im Pech

JackRodgers
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Am letzten Spieltag der zweiten Runde der Pro Chess League mussten die Berlin Bears erneut eine knappe und unglückliche Niederlage einstecken. Verantwortlich für den Sieg der Croatia Bulldogs war hauptsächlich IM Bardiya Daneshvar, der sich an Brett 3 in einen wahren Rausch spielte und den Bears 3.5 Punkte abknöpfte.

Im Abendspiel besiegten die Gotham Knights die ohne Georg Meier angetretenen California Unicorns 8.5-7.5. Hier war es Hikaru Nakamura, der all seine 4 Partien gewinnen konnte und damit den Grundstein für den Sieg der Knights legte.

Die Pro Chess League geht am Dienstag, dem 28. Februar, um 16:30 Uhr mit dem Duell der Brazil Capybaras gegen die Norway Gnomes weiter und direkt im Anschluss daran spielen die Charlotte Cobras gegen die Spanish Maniac Shrimps.

So könnt Ihr zusehen
Wir übertragen die Pro Chess League 2023 mit Kommentaren von Steve Berger auf Chess.com/TV, unserem Twitch Kanal und auf YouTube. Die englischsprachige Übertragung findet Ihr auf YouTube.com/ChesscomLive und alle Partien des Turniers findet Ihr auf unserer Event-Seite.

Hier könnt Ihr Euch die Übertragung vom Freitag nochmal ansehen:


Berlin Bears 7 - 9 Croatia Bulldogs

Die Croatia Bulldogs, die diesmal ohne einen einzigen Kroaten angetreten waren, gingen von den Ratingzahlen der Spieler her als leichter Favorit in das Duell und wurden in der ersten Runde dieser Rolle gleich gerecht. Da die Bears aber den Siegen von Bogdan-Daniel Deac und Mustafa Yilmaz immerhin einen Sieg von Matthias Bluebaum über Eline Roebers entgegensetzen konnten, hielt sich der Rückstand nach der ersten Runde in Grenzen.

Die zweite Runde ging für die Bears völlig daneben und mit 3:1 verloren. Es fing damit an, dass Matthias Bluebaum gegen das Brett 3 der Kroaten, Bardiya Daneshvar, verlor:

Den einzigen Punkt in dieser Runde für die Bears erzielte Dmitrij Kollars durch seinen Sieg über Eline Roebers.

Die dritte Runde ging dann mit 2.5:1.5 an die Bears. Hier ist der Sieg von Matthias Bluebaum über Mustafa Yilmaz.

Vor Beginn der vierten Runde stand es 5:7 aus Sicht der Bears. Eine suboptimale, aber nicht hoffnungslose Ausgangslage und deshalb versuchten die Berliner natürlich alles, um das Match noch zu drehen.

Dmitrij Kollars und Josefine Heinemann legten dann auch gleich los wie die Feuerwehr und nachdem sie Yilmaz und Roebers besiegt hatten, stand es plötzlich 7:7! 

Leider konnte man sich aber zu diesem Zeitpunkt beim besten Willen nicht vorstellen, dass Michael Bezold seine Partie gewinnen würde und Matthias Bluebaum stand gegen Deac völlig auf Verlust und verlor seine Partie, obwohl der Rumäne nicht nur mit Matthias, sondern auch noch mit seiner Kamera zu kämpfen hatte:

Die Bulldogs stehen nach diesem Sieg wieder im Mittelfeld der Tabelle, während die Bears nächste Woche bereits versuchen müssen, das vorzeitige Ausscheiden zu verhindern.

Gotham 8.5 - 7.5 California Unicorns

Die Gotham Knights traten gegen die California Unicorns, wie schon letzte Woche gegen die Berlin Bears, wieder mit ihren Spitzenspielern Hikaru Nakamura und Vladimir Fedoseev an, während die Unicorns am Spitzenbrett Georg Meier durch Sam Shankland ersetzten.

In der ersten Runde konnten alle 4 nominellen Favoriten ihre Partien gewinnen. Sam Shankland bewies, dass ein 2700-Großmeister die "Entferne den Verteidiger Taktik" bestens beherrscht und seine Gegnerin WIM Alua Nurmanova gab sofort danach auf. Wer beherrscht diese Taktik ebenfalls?

Auch Fedoseev gewann seine Partie gegen Christopher Yoo mit einer tollen Taktik.

In der zweiten Runde bewies Shamsiddin Vokhidov, der mit der usbekischen Mannschaft bei der Schacholympiade die Goldmedaille gewonnen hat, dass er eine hervorragende Verstärkung für die Knights ist und gewann seine Partie gegen Sam Shankland.

Kurz darauf brachten Nakamura und Fedoseev die Knights mit 5:3 in Führung. 

Fedoseev gehört nicht nur im Online-Schach, aber dort ganz besonders, zu den besten Spielern der Welt. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

In der dritten Runde stand Nakamura gegen Ray Robson am Rande einer Niederlage, aber wie es der Titan des Blitzschachs so oft tut, betrog Nakamura seinen Gegner.

Nach einem weiteren Sieg von Vokhidov und einem Remis zwischen Shankland und Fedoseev hatten die Knights 7.5 Punkte auf ihrem Konto und benötigten nur noch einen Sieg (oder zwei Remis) für den Match-Gewinn.

Ein Zeichen für ein großartiges Team ist die Fähigkeit, sich von einem enormen Rückstand zu erholen und der Kampfgeist der Unicorns hat ihnen zweifellos viele neue Fans eingebracht. Mit dem Rücken zur Wand gewannen die Einhörner auf den Brettern zwei, drei und vier und glichen damit den Spielstand aus.

Die Knights hatten aber Nakamura an Brett 1 und Nakamura wäre nicht Nakamura, wenn er seine Partie gegen Sam Shankland nicht gewonnen und seinem Team damit nicht den Sieg gesichert hätte. Großmeister Rafael Leitao zeigt uns, wie es dazu gekommen ist.

Nakamura hat direkt nach dem Duell seine Gedanken zum gesamten Match in einem Video zusammengefasst und es noch am Abend der Partie auf YouTube hochgeladen:

Die Tabelle nach der 2. Woche (Top 8)



Die Pro Chess League (PCL) ist eine Online-Schachliga für Mannschaften aus der ganzen Welt. In diesem Jahr kämpfen 16 Teams um ihren Anteil am Preisfonds in Höhe von $150.000.

Das Turnier geht über den gesamten Februar und März und für Deutschland sind die Berlin Bears, die von Rasmus und Frederik Svane angeführt werden, am Start.


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