Keymer erreicht das Große Finale für einen weiteren Kampf der Generationen

GM Alireza Firouzja wird im großen Finale des Champions Chess Tour Chessable Masters 2024 auf GM Magnus Carlsen treffen. Am Montag besiegte die französische Nummer eins GM Ian Nepomniachtchi durch ein Remis im Armageddon und anschließend GM Denis Lazavik mit 1,5-0,5, um das Verliererfinale zu gewinnen.

In der Division II besiegte GM Vincent Keymer GM Levon Aronian mit 2,5-0,5, aber mit seinem zweiten Leben schlug der 41-jährige Großmeister GM Benjamin Bok, um das Verliererfinale zu gewinnen. Keymer und Aronian werden sich im großen Finale wiedersehen.

In der Division III fegte GM Alexey Sarana GM Alexander Grischuk mit 3:0 vom Platz, aber letzterer konnte sich gegen GM Oleksandr Bortnyk revanchieren und die Hoffnung aufrechterhalten. Auch sie werden im Großen Finale ein Rückspiel haben.

Der siebte Tag, an dem nur die großen Finale der Divisionen II und III ausgetragen werden, beginnt am Dienstag, den 6. Februar, um 17:00 Uhr MEZ. Das große Finale der Division I wird separat am Mittwoch zur gleichen Zeit ausgetragen.

Division I Bracket

• Division I: Firouzja ist nicht zu stoppen
• Division II: Aronian kämpft sich zurück ins große Finale
• Division III: Grischuk trifft erneut auf Sarana

Division I: Firouzja ist nicht zu stoppen

Firouzja wurde gleich am ersten Tag in die Verliererrunde geworfen, als er gegen GM Vladimir Fedoseev verlor, aber seitdem kämpft er weiter. Auf seinem Weg ins Große Finale hat er die GMs Wesley So, Jose Martinez, Nepomniachtchi und Lazavik besiegt. Der einzige, der jetzt noch zwischen ihm und dem Titelgewinn steht, ist der " ultimative Boss des Schachs".

Verlierer-Finale: Firouzja 1,5-0,5 Lazavik 

Lazavik besiegte eine Reihe von Super-GMs, um diese Phase zu erreichen, und besiegte sogar Carlsen zum ersten Mal in seiner Karriere, obwohl er diese Runde verlor. Auch wenn das Turnier für ihn zu Ende ist, erhält Lazavik 15.000 $ für seine Bemühungen - und seine Erfahrung.

Firouzja gewann die erste Partie und spielte in der zweiten Remis, um das Match zu beenden.

Es gibt ein weit verbreitetes Zitat, das besagt, dass "Bauern die Seele des Schachs sind", und Firouzjas Sieg in der ersten Partie untermauerte diese weisen Worte. Nach einem Damenabtausch nutzte der Weltmeisterschaftskandidat geschickt die Schwächen von isolierten und Doppelbauern aus.

GM Rafael Leitao liefert unten seine Expertenanalyse.

Die zweite Partie war im Allgemeinen eine gute Partie der französischen Nummer eins, die nur ein Remis brauchte. Obwohl es für das Spiel nicht wichtig war, gab es eine wunderschöne Gelegenheit, 63...f6!!, einen studierten Zug zu finden, der gewinnt. Es ist wunderschön anzusehen:

Verlierer-Halbfinale: Firouzja 1,5-1,5 Nepomniachtchi 

Firouzjas erstes Opfer des Tages war in der Tat Nepomniachtchi. Die beiden regulären Partien endeten Remis und der jüngere Großmeister gewann das Armageddon, indem er mit Schwarz ein Remis anstrebte.

Nachdem er in der ersten Partie seinen Läufer gefangen hatte, verteidigte Firouzja das anschließende Turm- und Läufer gegen Turm-Endspiel mit exzellenter Technik. Als sie sich der 50-Züge-Regel näherten, hängte Nepomniachtchi einen Turm, ohne das Ergebnis zu verändern - die Partie war nach 162 Zügen remis.

Nepo hangs his whole rook and both players can't help but smile! 😆 Fortunately, it's still a draw.#ChessChamps #ChessableMasters pic.twitter.com/UTWylo4yv5

— chess24.com (@chess24com) February 5, 2024

Nepo hängt seinen ganzen Turm und beide Spieler können sich ein Lächeln nicht verkneifen 😆 Glücklicherweise ist es immer noch ein Remis.#ChessChamps #ChessableMasters - chess24.com

In der zweiten Partie wählte Firouzja 1.Sc3 und wählte das Jobava London-System. Damit wiederholte er die ersten Züge ihres letzten Aufeinandertreffens bei Tata Steel Chess 2024. Firouzja hatte auch nach dem Damenabtausch noch Angriffschancen, aber die Partie endete nach 36 Zügen mit einem Remis.

Armageddon erzwang ein Ergebnis in einer ansonsten ausgeglichenen Partie. Firouzja hielt schließlich ein Schwerfigurenendspiel und gewann sogar, als Nepomniachtchi in einer Situation, in der er gewinnen musste, zu weit vorstieß.

Das gewünschte Ergebnis hätte viel früher kommen können, wenn Firouzja in der Eröffnung einen Trick gefunden hätte, den beide Spieler zwei Züge lang übersehen haben. Kannst du den Zug finden, den zwei Super-GMs übersehen haben? Schwarz am Zug und auf Materialgewinn.

Firouzja muss am Mittwoch zwei Partien gegen Carlsen gewinnen, um sich den Titel und einen Platz im CCT-Finale zu sichern. Wie er in seinem Interview betonte, hat sein Landsmann GM Maxime Vachier-Lagrave letztes Jahr gezeigt, dass es zumindest möglich ist.

Firouzja zeigte sich optimistisch: "Im Allgemeinen bin ich mit meinem Spiel sehr zufrieden, denke ich. Ich glaube nicht, dass ich für das Große Finale so viel ändern muss. Wenn ich weiter auf diesem Niveau spiele, habe ich Chancen."

If I keep playing this level, I have chances.

—Alireza Firouzja

Division II: Division II: Aronian kämpft sich zurück ins große Finale

Der jüngere Großmeister Keymer ging als Sieger aus dem Kampf der Generationen in der Division II hervor. In der ersten Partie kam Vincent mit Weiß mit einem kleinen Plus aus der Eröffnung, das er einige Züge lang halten konnte. Dann fand Aronian eine schöne taktische Kombination, um die Initiative zu ergreifen und sogar einen kleinen Vorteil zu erlangen. Das reichte dem Amerikaner jedoch nicht, der gegen den kämpferischen Keymer ein Remis einräumen musste.

In Partie zwei gelang es Vincent, in einer sehr angespannten Italienischen Partie die Initiative zu ergreifen, die sich in einen langfristigen Vorteil mit Schwarz verwandelte. Aronians Stellung mit Weiß war sehr schwer zu spielen und fehleranfällig. Nach einem komplizierten Endspiel, in dem Aronian schlecht stand, aber ausgleichen konnte, machte Vincent nach einem Patzer seines Gegners den Punkt.

Und schliesslich spielte Aronian eine Grünfeld-Indische Verteidigung gegen das übliche 1.d4 von Keymer, um sich wieder zu erholen. Es folgte eine komplizierte Partie, in der beide Spieler kurz vor dem Remis standen, als Aronian in Zeitnot mit 33...Te8?? patzte und eine Figur, die Partie und das Match verlor. Es ist interessant zu sehen, dass Aronian seine Zeit im Vergleich zu Bok gestern besonders gut nutzen konnte.

Im Anschluss besiegte Aronian Bok im Verlierer-Finale und sicherte sich so seine zweite Chance auf den Titel. Nach einem Schlagabtausch gewann Aronian mit Schwarz das Armageddon-Spiel und kam weiter. Sein Sieg in der zweiten Partie wurde durch ein temporäres Turmopfer und einen langfristigen Angriff errungen.

Das große Finale zwischen Keymer und Aronian ist von großer Bedeutung. Der Sieger nimmt 15.000 $ mit nach Hause, aber noch wichtiger ist, dass er sich automatisch für die Division I des nächsten Events qualifiziert, die mit mindestens 7.500 $ dotiert ist und die Chance auf mehr bietet.

Die vollständigen Spielpläne und Paarungen für Division II findest du hier.

Division III: Grischuk trifft erneut auf Sarana

Wie Aronian wird auch Grischuk am Dienstag eine zweite Chance haben, diese Division zu gewinnen. Er wird sich jedoch gegenüber seiner Leistung am sechsten Tag verbessern müssen, als er alle drei Partien gegen Sarana verlor.

Partie drei war die unterhaltsamste, in der Grischuk in einer Situation, in der er gewinnen musste, den "Chaos"-Knopf drückte und den Regler hochdrehte. Es war eine kurze Partie, die er verlor, aber das Feuerwerk war spektakulär:

In allen drei Divisionen werden wir in den Großen Finalen ein Aufeinandertreffen der Generationen sehen. Auf der einen Seite stehen Firouzja (20 Jahre), Keymer (19) und Sarana (24), auf der anderen Seite Carlsen (33), Aronian (41) und Grischuk (40). Werden sich die Jungstars auf der Weltbühne durchsetzen oder werden die Veteranen ihnen eine Lektion erteilen?

Die vollständigen Spielpläne und Paarungen für die Division III findest du hier.

Das Chessable Masters 2024 ist das erste von vier Events und bestimmt eine:n der Spieler:innen, die es zu den CCT Finals schaffen. Das Event beginnt am 31. Januar um 17.00 Uhr MEZ und ist mit 300.000 $ dotiert.

Vorherige Berichterstattung:

• • Keymer erreicht das Finale der Division II; Carlsen triumphiert über Lazavik
  • Carlsen erreicht das Finale gegen Lazavik; Keymer im Halbfinale
  • Fedoseev, Keymer, Lazavik setzen sich gegen Top-20-Spieler durch
  • Lazavik schlägt Nakamura 2:0; Dubov spielt brillant
  • Martinez gewinnt das Play-in an seinem Geburtstag, Keymer auf Platz 10
  • Schneller und fitter: Champions Chess Tour 2024 kehrt mit Chessable Masters zurück