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Jobava siegt in Dänemark

Jobava siegt in Dänemark

MikeKlein
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

GM Baadur Jobava gewann die Xtracon Open 2017, in der Heimat von "Hamlet": Elsinore, Dänmark." Es war aber genau das Gegenteil einer Tragödie. Jobava zeigte nämlich großartiges Schach.

GM Baadur Jobava bei der Abschlußfeier. | Foto: Xtracon Open

Nach einem Remis in der zweiten Runde gegen einen Spieler mit einer ELO von 2300, gewann Jobava 6 Partien in Folge, und sicherte sich den Turniersieg des Turniers, das früher unter dem Namen Politiken Cup bekannt war, mit 2 abschließenden Remis.

"Though this be madness, yet there is method isn't.” 

Jobava gewann die vierte Runde mit einer verblüffenden positionellen Idee. Schwarz drohte ihm einen isolierten Doppelbauern im Zentrum zu verpassen, und Jobava lies dies einfach geschehen.

Würden die Bauern nun stark oder schwach werden?

 

In der fünften Runde drehte sich alles um den weißen König. Fast jede schwarze Figur auf dem Brett war auf den weißen Monarchen gerichtet. Diese Partie sollte nicht einen, sondern gleich zwei Schönheitspreise gewinnen!

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Jobava hat wie Hamlet, nur seine Feinde, nicht aber seine Freunde, verwundet. (Künstler: Coke Smyth, Creative Commons license.) 

 

Bereits am nächsten Tag warf Jobava wieder seine gesamte Armee auf den gegnerischen König, und diesesmal lies er wirklich nichts und niemanden zurück. Obwohl sich GM Alex Shabalov viele Züge lang verbissen verteidigte, brach Jobava am Ende doch durch die Verteidigungslinien hindurch.

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GM Baadur Jobava (mitte); der zweitplatzierte GM Krishnan Sasikiran(rechts); der dritte GM Marin Bosiocic (links). | Foto: Xtracon Open

 

In der achten Runde besiegte Jobava dann den dritten Großmeister in Serie. Diesesmal war es GM Nigel Short, der mitansehen musste, wie die weißen Bauern über seinen König herfielen. Am Ende drehte sich alles um die Frage, ob Jobava auf g7 landen würde können. Und er konnte es!

 

Obwohl Jobava als Führender in die neunte Runde ging, änderte er nicht seinen Spielstil. Nach 10 Zügen stand er aber gegen den Topgesetzten und einzigen anderen Spieler mit einer ELO von über 2700 klar schlechter. Seine Antwort darauf? Eine Generalmobilmachung aller Truppen zu einem Gegenschlag.

Nachdem er im Juli bereits 25 Elo Punkte verloren hatte, konnte Jobava diesen Verlust in Dänemark auf die Hälfte reduzieren. Der Rest, ist andächtige Stille: Ein lebloses Remis in der letzten Runde sicherte ihm den Titel.

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Nach GM Hikaru Nakamura und GM Wesley So folgt jetzt auch Jobava dem neuesten Trend, mit Sonnebrille zu spielen. | Foto: Xtracon Open

Jobava fliegt jetzt mit wohlverdienten 20.000 dänischen Kronen (ca. 3000 Euro) nach Hause.

 Xtracon Open 2017 | Abschlußtabelle - Top 23

Platz Name Land ELO Punkte TB1
1 GM Jobava Baadur 2714 8,5 56,0
2 GM Sasikiran Krishnan 2688 8,0 58,0
3 GM Bosiocic Marin 2616 8,0 57,0
4 GM Vitiugov Nikita 2724 8,0 56,5
5 GM Lyna Narayanan Sunilduth 2564 8,0 56,5
6 GM Short Nigel D 2688 8,0 55,5
7 GM Saric Ivan 2621 8,0 54,5
8 IM Kvon Andrey 2500 8,0 53,0
9 GM Andersen Mads 2586 8,0 51,5
10 GM Urkedal Frode 2543 7,5 57,0
11 GM Hammer Jon Ludvig 2628 7,5 55,5
12 GM Vocaturo Daniele 2592 7,5 55,0
13 IM Delorme Axel 2518 7,5 55,0
14 GM Shabalov Alexander 2549 7,5 54,0
15 GM Agdestein Simen 2604 7,5 53,5
16 GM Motylev Alexander 2680 7,5 52,5
17 IM Sonis Francesco 2440 7,5 52,5
18 GM Hector Jonny 2497 7,5 52,0
19 IM Das Arghyadip 2416 7,5 51,5
20 IM Holm Kristian Stuvik 2403 7,5 51,0
21 FM Olsen Filip Boe 2189 7,5 49,5
22 GM Schroeder Jan-Christian 2539 7,5 49,0
23 Dishman Stephen 2313 7,5 48,5

Erwähnenswert ist noch, dass sich IM Andrey Kvon aus Usbekistan, durch seinen Sieg in der letzten Runde dieses Turniers mit den schwarzen Figuren gegen GM Ivan Sokolov, seine dritte Großmeisternorm erspielte. Seine ELO vor dem Turnier? Genau 2500.

Das Xtracon Open in Elsinore, Dänemark, war ein 10 Runden Turnier, das vom 22. bis zum 30. Juli ging. Die Bedenkzeit betrug 90 Minuten für 40 Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie, plus 30 Sekunden Bonus für jeden Zug.

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FM Mike Klein

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Mike Klein began playing chess at the age of four in Charlotte, NC. In 1986, he lost to Josh Waitzkin at the National Championship featured in the movie "Searching for Bobby Fischer." A year later, Mike became the youngest member of the very first All-America Chess Team, and was on the team a total of eight times. In 1988, he won the K-3 National Championship, and eventually became North Carolina's youngest-ever master. In 1996, he won clear first for under-2250 players in the top section of the World Open. Mike has taught chess full-time for a dozen years in New York City and Charlotte, with his students and teams winning many national championships. He now works at Chess.com as a Senior Journalist and at ChessKid.com as the Chief Chess Officer. In 2012, 2015, and 2018, he was awarded Chess Journalist of the Year by the Chess Journalists of America. He has also previously won other awards from the CJA such as Best Tournament Report, and also several writing awards for mainstream newspapers. His chess writing and personal travels have now brought him to more than 85 countries.

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