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Georg Meier spielt in der Quali für die Speed Chess Meisterschaft

Georg Meier spielt in der Quali für die Speed Chess Meisterschaft

MikeKlein
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

In der dritten Ausgabe der Chess.com Speed Chess Meisterschaft treten erneut 16 der besten Spieler der Welt gegeneinander an, aber dieses Mal haben nur 14 Spieler ihren Startplatz sicher. Die letzen beiden Plätze werden 2018 in 2 Qualiturnieren ausgespielt.

Während das zweite Qualiturnier für alle Spieler offen ist, kämpfen beim ersten Turnier lediglich 4 Schwergewichte des Schachsports um einen Startplatz für das Hauptturnier. 

Dies sind Leinier Dominguez (Kuba), Eric Hansen (Kanada), Jon Ludvig Hammer (Norwegen) und Georg Meier (Trier). 

Das Turnier findet am Dienstag den 26. Juni um 19.00 Uhr statt und wird natürlich live auf Chess.com/tv übertragen. Die Spieler treten dabei im K.O. System gegeneinander an, wobei die Nummer 1 zuerst gegen die Nummer 4 und die Nummer 2 gegen die Nummer 3 spielt. Die beiden Sieger spielen dann das Finale aus. Für die Setzliste entscheidend ist das Blitz-Rating auf Chess.com am Tag des Turniers.

Wer also gegen wen spielen wird, wissen wir noch nicht, aber dafür kennen wir schon den Ablauf: In jedem Duell werden 20 Partien gespielt: 5 Partien mit einer Bedenkzeit von 5/1, 5 mit 3/1 und 10 mit  1/1. 

Werden die Spieler nebenbei Musik hören? Und wer würde in Hauptturnier gerne gegen GM Anish Giri antreten? Die 4 Teilnehmer haben diese und andere essenziell wichtige Fragen beantwortet! 

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Chess.com: Wir wissen noch nicht, wer gegen wen spielen wird, aber wir wissen, dass die Nummer 1 gegen die Nummer 4 und die Nummer 2 gegen die Nummer 3 spielen wird. Wirst Du versuchen, Dein Rating so zu steuern, dass Du gegen einen speziellen Spieler spielen wirst?

Dominguez: Nein, auf keinen Fall. Das würde auch zu viel Energie kosten, die ich besser für das Turnier selbst verwende. Ich lasse mich von der Auslosung einfach überraschen.

Leinier Dominguez

GM Leinier Dominguez wird als Favorit gehandelt. | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Hansen: Das glaube ich nicht. Alle Spieler sind etwa gleichstark und ich bereite mich einfach nur Allgemein vor.

Hammer: Nein.

Meier: Ich werde auf jeden Fall versuchen, mindestens die Nummer 2 zu sein.

Chess.com: Wirst Du Dich auf bestimmte Eröffnungen vorbereiten, da Du ja gegen 2 von 3 möglichen Gegnern spielen wirst?

Dominguez: Nicht besonders. Ich werde aber auf viele verschiedene Eröffnungen zurückgreifen, um meine Gegner zu verwirren!

Hansen: Ich kenne alle 3 recht gut und wir haben schon viele Partien online gespielt. Über Eröffnungen habe ich noch gar nicht nachgedacht.

GM Eric Hansen

GM Eric Hansen spielte bei der letzten Olympiade an Brett 1 für Kanada. | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Hammer: Ich werde mein Eröffnungsrepertoire speziell für diese Veranstaltung auf den neuesten Stand bringen und auch etwas ausbauen!

Meier: Ich habe gegen alle 3 schon am Brett und online gespielt und genau wie bei einer richtigen Partie mache ich mir schon Gedanken, wie ich gegen meine Gegner spielen werde.

Chess.com: Eine ehrliche Antwort—vor wem hast Du den meisten Respekt?

Dominguez: I glaube vor Hammer, weil ich fast noch nie gegen ihn gespielt habe.

Hansen: Ich habe mir mit Meier schon viele harte Kämpfe geliefert—er spielt grundsolide und bestraft skrupellos keine Fehler.

Hammer: Gegen Eric habe ich viele schlechte Erinnerungen.

GM Jon Ludvig Hammer

GM Jon Ludvig Hammer war als Schachtourist beim Finale der PRO Chess League. | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Meier: Besonders, weil die Hälfte der Partien als Bulletpartien gespielt werden, sehe ich keinen klaren Favoriten, aber natürlich sollte man nicht vergessen, dass Leinier schon Blitz-Weltmeister war. Deshalb würde ich wohl auf ihn wetten.

[Ist euch aufgefallen, dass alle 4 Spieler einen anderen Namen nannten?—M.K.]

Chess.com: Das Musikhören ist ja schwer in Mode gekommen (Magnus Carlsen hat beim Finale der Speedchess Meisterschaft und auch beim Pro Chess League Finale Musik gehört). Wirst Du auch nebenbei Musik hören und falls ja: Was ist auf Deiner Playlist?

Dominguez: Ich habe das schon einige Male ausprobiert, aber mir hat es nicht geholfen und deshalb werde ich keine Musik hören.

Hansen: Ich werde die Musik der Bedenkzeit anpassen. Je weniger Bedenkzeit, desto schnellere Musik. Aber auf jeden Fall Techno! [Chess.com hat für Hansen schon den perfekten Mix gefunden—M.K.]

Hammer: Ich höre fast immer Musik wenn ich trainiere, aber nie, wenn ich spiele. Am liebsten Marina and the Diamonds, Coldplay und Robbie Williams.

Meier: Ich finde, es ist wichtig, einen guten Rhythmus beim Spielen zu haben: Nicht zu viel Zeit zu verschwenden, aber auch in den kritischen Momenten nicht zu schnell zu ziehen... aber das ist leichter gesagt als getan. Manchmal hilft es mir, ein und dasselbe Lied in Dauerschleife laufen zu lassen. Praktisch wie ein beruhigendes Hintergrundgeräusch. Oft wähle ich dafür "Shape of My Heart" von Sting.

Chess.com: Welche der drei Zeitkontrollen spielst Du am liebsten und welche am wenigsten gerne?

Dominguez: Eigentlich bin ich nicht so schnell und deshalb denke ich, dass ich bei 5 Minuten am besten und bei einer Minute am schlechtesten spielen werde, aber wer weiß? Schach ist voller Überraschungen!

Hansen: 3/2 fällt mir am leichtesten, weil es einfach zur Standardzeit bei vielen Turnieren wie den Titled Tuesday Turnieren geworden ist [Eine kleine Anmerkung an Hansen: Bei den Titled Tuesday Turnieren wird mit 3/1 und nicht mit 3/2 gespielt.—M.K.]. 1/1 wird am schwierigsten werden, denn damit habe ich die wenigste Erfahrung.

Hammer: Ich spiele generell sehr langsam und habe deshalb immer Probleme im Internet Blitz. Da es aber bei allen 3 Bedenkzeiten eine Bonuszeit gibt, werde ich überall meine Chancen haben.

Meier: Hier bin ich vielleicht der ausgeglichenste aller 4 Spieler, denn ich habe mit keiner Bedenkzeit ein Problem. Bei 3/1 fühle ich mich aber am wohlsten.

GM Georg Meier

GM Georg Meier hat von allen 4 Spielern wohl die größte Erfahrung mit Chess.com Events. | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Chess.com: Hast Du Dir die Speed Chess Meisterschaften der letzten Jahre angesehen? Wenn ja. Hast Du irgendwelche Tricks entdeckt, die Dir helfen könnten?

Dominguez: Ich habe mir einige Duelle angesehen und es hat mir immer Spaß gemacht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich daraus auch etwas gelernt habe. Wenn, dann habe ich es aber auf jeden Fall schon wieder vergessen!

Hansen: Ich habe die meisten Duelle gesehen. Wie man den Schalter umlegen kann scheint ein wichtiger Faktor zu sein. 

Hammer: Ich habe gelernt, dass es tödlich ist, gegen einen Norweger zu spielen. Und dieses Jahr bin ICH der Norweger! 

Meier: Einige dieser Duelle waren einfach nur genialste Unterhaltung. Und natürlich habe ich viele Matches gesehen. Ich kann hier nur wieder betonen, wie wichtig ein guter Rhythmus ist. Gegen Karjakin hatte ich keine Chance weil er mir in genau diesem Aspekt überlegen war. In den kritischen Momenten hatte ich keine Zeit zum Nachdenken und dann fühlt man erst wie sehr dein Gegner die gesamte Situation kontrolliert..

Chess.com: Falls Du Dich qualifizierst: Gegen wen würdest Du in der ersten Runde des Hauptturniers am liebsten antreten (nicht unbedingt, weil es der schwächste ist, sondern auch gerne, weil Dir das Duell dann am meisten Spaß machen würde)? 

Dominguez: Da gibt es einige Kandidaten: Vielleicht  Wei Yi, weil ich noch nie gegen ihn gespielt habe. Das wäre für beide von uns hart und würde Spaß machen!

Hansen: Anish wäre cool. Weil wir noch nie gegeneinander gespielt haben.

GM Anish Giri

GM Anish Giri: Warum wollen nur alle gegen mich spielen? | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Hammer: Ich würde am liebsten gegen Hou Yifan spielen—Sie ist eine der leichteren Gegner und wir spielen immer interessante Kampfpartien.

GM Hou Yifan

GM Hou Yifan: Hammer wartet auf Dich! | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Meier: Ich würde es interessant finden, gegen Anish Giri oder Alexander Grischuk zu spielen.

GM Alexander Grischuk

GM Alexander Grischuk gewann bei der Speed Chess Meisterschaft 2017 gegen GM Levon Aronian. | Foto: Mike Klein/Chess.com.

Chess.com: Was wäre ein größeres Handicap für Dich: Deine Maus mit der linken Hand zu führen oder auf einem Brett mit pinken Feldern zu spielen?

Dominguez: Definitiv die Maus. Ich hab ja schon Probleme, sie mit meiner rechten Hand zu bewegen!

Hansen: Als Chessbrah muss man sich auf Spielereien wir einem pinken Brett einlassen können! Die Maus mit der linken Hand zu führen wäre viel schwieriger.

Hammer: Ich stelle mir gerade die ganzen Mouseslips vor, die mir unterlaufen würden, wenn ich die Maus mit der linken Hand führen müsste!

Meier: Pinke Felder wären überhaupt kein Thema. Es wäre aber faszinierend, wenn man die Figuren, die auf den schwarzen Feldern stehen, überhaupt nicht sehen könnte und diese erst wieder sichtbar werden, wenn sie auf weiße Felder gezogen werden.  

So, und jetzt hoffen wir, dass wir Euch alle am 26. Juni um 19 Uhr auf Chess.com/TV oder Twitch.tv/Chess sehen werden, wenn sich entscheidet, welcher dieser 4 Großmeister in das Hauptturnier der Speed Chess Meisterschaft 2018 einziehen wird.

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FM Mike Klein

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Mike Klein began playing chess at the age of four in Charlotte, NC. In 1986, he lost to Josh Waitzkin at the National Championship featured in the movie "Searching for Bobby Fischer." A year later, Mike became the youngest member of the very first All-America Chess Team, and was on the team a total of eight times. In 1988, he won the K-3 National Championship, and eventually became North Carolina's youngest-ever master. In 1996, he won clear first for under-2250 players in the top section of the World Open. Mike has taught chess full-time for a dozen years in New York City and Charlotte, with his students and teams winning many national championships. He now works at Chess.com as a Senior Journalist and at ChessKid.com as the Chief Chess Officer. In 2012, 2015, and 2018, he was awarded Chess Journalist of the Year by the Chess Journalists of America. He has also previously won other awards from the CJA such as Best Tournament Report, and also several writing awards for mainstream newspapers. His chess writing and personal travels have now brought him to more than 85 countries.

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