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Foisor gewinnt Damentitel. So und Onischuk im Finale bei den Herren

Foisor gewinnt Damentitel. So und Onischuk im Finale bei den Herren

MikeKlein
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Bei ihrer neunten Teilnahme entdeckte sie ein Matt in Neun. WGM Sabina Foisor's elegante Gewinnkombination ist das Erbe einer Legende.

Es sind noch keine 3 Monate vergangen, seit Sabinas Mutter, die fünfmalige rumänische Meisterin Cristina Foisor, den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Trotzdem, oder gerade deswegen, war Sabina mental stark genug, um sich den Titel der U.S. Damenmeisterin 2017 zu sichern. Ihre Gewinnkombination, eingeläutet durch ein Damenopfer, sah fast aus wie ein konstruiertes Schachpuzzle -- jede ihrer Figuren war in diese Kombination eingebunden.

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GM Elshan Moradiabadi ist sichtlich stolz auf seine Verlobte, WGM Sabina Foisor.

Nachdem Sie Ihre Partie gewonnen hatte sagte Foisor sie sei "traurig und glücklich zugleich."

IM Cristina Foisor starb im Januar und konnte so den größten Erfolg ihrer Tochter leider nicht mehr miterleben. Sabina hat diesen Titel aber für ihre Mutter gewonnen.

"Seit vielen Jahren hatten wir den Traum, dass ich unter die Top3 kommen würde" sagte sie. Jetzt hat sie dieses große Ziel sogar übertroffen, und Sabina war sich sicher, dass ihre Mutter bei ihr gewesen sei.

GM Elshan Moradiabadi sagte, dass Sabine letzte Nacht, bei dem Gedanken, dass sie das Turnier gewinnen würde, und ihre Mutter nicht mehr bei ihr wäre, zu weinen anfing. Als ihre Gegnerin aufgab sah es zuerst aus, als ob sie zu weinen anfangen würde, aber schließlich gewann dann doch ihr Lächeln den Kampf gegen die Tränen.

"Es waren einfach zu viele Emotionen die raus mussten," sagte Moradiabadi.

Hier sind die dramatischen Momente, nachdem Sie ihre Partie gewonnen hatte:

"Ich habe nicht geglaubt, dass das wirklich passieren kann," sagte Foisor. Sie hatte bis jetzt 6 mal mit Weiß gespielt und 6 mal gewonnen, aber ihre Ergebnisse mit den schwarzen Figuren waren bis gestern mehr als durchwachsen.

Als ultimative Außenseiterin in das Turnier gestartet, hatte sie nicht nur mit dem mentalen Ballast zu kämpfen, sondern auch mit 2 Niederlagen in den ersten 4 Runden. Sie ist damit zugleich die erste Siegerin seit 2011, die sich mehr als eine Niederlage leisten konnte. In den letzten 7 Runden schlug sie aber mit 5 Siegen und 2 Remis zurück, und sicherte sich damit den Titel.

Sabina ist nun bereits das dritte Familienmitglied, dass sich einen Nationalen Meistertitel sichern konnte, denn auch ihr Vater, IM Ovidiu Foisor, war 1982 rumänischer Meister.

"Ich weiß wie es ist, mit einer so großen emotionalen Belastung, ein so großes Turnier zu spielen, denn meine Mutter ist auch letztes Jahr gestorben," sagte IM Anna Zatonskih über die Leistung Foisors.

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IM Cristina Foisor, 2016, bei der Schacholympiade in Baku. Kurioserweise verlor sie an diesem Tag gegen IM Nazi Paikidze, die heute von Sabina Foisor entthront wurde.

Nach ihrem Sieg musste Foisor noch über eine Stunde auf Ergebiss von IM Nazi Paikidze warten, die bei einem Sieg mit Sabina gleichgezogen wäre. Foisor hatte von ihrem Verlobten den Rat bekommen, während ihrer Partie überhaupt nicht auf die Partie ihrer Kontrahentin zu achten, aber nachdem sie gewonnen hatte, sah sie natürlich gespannt zu.

Sie verfolgte die Partie im Zuschauerraum des Chess Club and Scholastic Center von Saint Louis, und als Paikidze ihre Partie verloren gab, lag sie in den Armen von Moradiabadi und weinte wieder - diesmal waren es allerdings Freudentränen.

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"Sabina ist meine Freundin und ich freue mich für sie," sagte Paikidze nach ihrer Niederlage gegen WIM Jennifer Yu. "Sie spielte ein phänomenales Turnier und hat sich den Sieg wirklich verdient."

Genau wie bei Paikidze's Titelgewinn im letzten Jahr, lief in der letzten Runde dieses Jahres alles für Foisor. Aber im Gegensatz zum letzten Jahr musste Foisor nicht ihre Arbeitsstelle kündigen um am Turnier teilnehmen zu können.

Sie nimmt $25,000 Preisgeld mit nach Hause. Bei durchschnittlich 4 Stunden Spielzeit pro Partie ergiebt dies einen Stundenlohn von $568. Sicherlich mehr, als sie bei ihrer letzten Arbeitsstelle bekam.

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Ein glückliches Paar. Foto: Lennart Ootes vom Chess Club and Scholastic Center of Saint Louis.

Yu setzte ihre Siegesserie gegen die Turnierfavoritinnen fort. Sie gewann alle 3 Partien gegen die letzten 3 US Meisterinnen. Zusammen haben GM Irina Krush (7), Zatonskih (4) und Paikidze (1) 12 Titel gewonnen, aber gegen die 15-jährige erreichte keine der drei auch nur ein Remis!

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WIM Jennifer Yu (zweite von links) und NM Maggie Feng (ganz rechts) führen die Teenager-Gang auf dem geteilten vierten Platz an. Auch im Bild sind: WFM Apirva Virkud (ganz links), NM Carissa Yip (mitte) und WIM Emily Nguyen (zweite von rechts).

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Bei den Herren lagen vor dem letzten Tag drei Spieler gleichauf. Diese Meisterschaft wurde hingegen noch nicht entschieden denn wir benötigen ein Playoff Match zwischen GM Wesley So und GM Alex Onischuk um zu erfahren wer US Meister 2017 wird.

GM Daniel Naroditsky und Wesley So benötigten zusammen gerade mal 17 Minuten für ihre 14 Züge. Beide Spieler hätten natürlich mehr riskieren können, aber beide hatten ihre Gründe, dies nicht zu tun.

"Ich möchte nicht behaupten, dass ich enttäuscht bin,'" sagte So zu Chess.com über die uninteressante Partie. "Er hat keinen Fehler gemacht, und ich war mir nicht sicher was er erreichen wollte."

GM Gata Kamsky nannte das Remis ein "Glücksspiel", da das Turnier bei einem Sieg von einem der beiden anderen Tabellenführer beendet gewesen wäre (Kamsky war aber, bei einer dieser beiden anderen Partien, selbst am Brett).

Naroditsky sagte zu Chess.com, dass er dieses Turnier nur so schnell wie möglich beenden wollte. Er habe das ganze Turnier nicht gut gespielt, aber mit einem Remis gegen den Topgesetzten im Gepäck kann er die Heimreise ohne einen bitteren Geschmack im Mund antreten.

"Ich weiß nicht was ich gegen die Berliner Variante spielen soll," sagte Naroditsky. "Und ich kenne auch niemanden der Wesley´s Berliner Verteidigung in den letzten 18 Jahrhunderten geknackt hat. Außerdem bin ich eh nicht der super-aggressive Spieler".

"Irgendwie ist mein Tank gerade ziemlich leer. Ein solches Remis ist natürlich unprofessionell, aber auch absolt legal"

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Vier Partien hätten perfekt Enden müssen damit wir heute ein Playoff zwischen 5 Spielern erleben hätten dürfen. GM Hikaru Nakamura und GM Fabiano Caruana, die letzten beiden Titelgewinner lieferten die richtigen Ergebnisse ab, aber So's frühes Remis zerstörte alle Hoffnungen auf eine Sensation.

Auf dem Heimweg wird Narodtisky dann wieder die Schulbücher aufschlagen. Ein weiterer Grund, den er für sein frühes Remis angab. Jetzt hat er den Sonntag Nachmittag Zeit sich für den Kurs "Mathematische Grundlagen der EDV" an der Stanford Universität vorzubereiten. Am Dienstag steht dann ein Test in seinem Psychologie Kurs an.

Mindestens einer, der anderen zwei Studenten im Teilnehmerfeld kann ihn verstehen:

"Nach meiner Partie musste ich noch zu einer Vorlesung in die Uni," sagte GM Yaroslav Zherebukh nach einer vorherigen Runde. "In beidem gut zu sein ist schwierig bis unmöglich."

"Ich dachte 'Jetzt habe ich alles selbst in der Hand,'" sagte Onischuk zu So´s Remis und er erlaubte sich, einen Moment von seinem zweiten Titelgewinn zu träumen.

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Legends sterben nicht. Nach 17 Minuten waren alle Blicke auf die beiden Partien zwischen diesen Spielern gerichtet. Von links nach rechts: GM Varuzhan Akobian, GM Hikaru Nakamura, IM John Donaldson, GM Alex Onischuk, GM Gata Kamsky (bei der Schach-Olympiade 2008! Nicht bei den US Meisterschaften 2017!)

Leider war es aber noch nicht so weit. Auch wenn er die etwas durchdachteren Züge als sein Gegenüber aufs Brett brachte, konnte er sich gegen den fünfmaligen Champion Kamsky nie wirklich einen Vorteil erspielen. Eigentlich wollte er heute sizilianisch Eröffnen, aber seine Freunde rieten ihm davon ab. Seine spanische Variante erwieß sich aber als zu wenig dynamisch um damit einen Durchbruch zu schaffen.

Über die morgigen Playoffs gegen die Nummer 2 der Welt sagt Onischuk, dass er zuerst mal froh ist, diese Chance überhaupt zu haben. Bezüglich seiner Siegchancen ist aber aber eher pessimistisch.

Das Playoff-Format ist folgendermaßen: 2 Partien mit 25 Minuten pro Spieler und Partie und sollte es danach immer noch Unentschieden stehen wird ein Armageddon Match über den Turniersieg entscheiden. So ist für seinen Scharfsinn im Schnellschach bekannt. Letztes Jahr wurde er zweiter und vierter bei den beiden Schnellschach Events der Grand Chess Tour, und erst letzten Monat  führte er seine Mannschaft zum Titelgewinn und wurde zusätzlich noch MVP in der PRO Chess League.

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Onischuk erinnerte daran, dass vor dem Turnier seine Siegchancen unter einem Prozent lagen. Da sind doch seine jetzigen Siegchancen von 10% gar nicht so wenig.

"Ich akzeptiere die Situation so wie sie," sagte er. "Wenn mir jemand vor dem Turnier gesagt hätte, dass ich am Montag Playoffs um den Turniersieg spielen würde, hätte ich das eh nicht geglaubt."

Aber glaubt er wirklich, dass seine Siegchancen so gering sind? Hier ist unser Video-Interview mit dem Finalisten:

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Onischuk glaubt, dass seine Siegchancen in den Playoffs bei nur 10% liegen.

GM Hikaru Nakamura verhinderte ein Playoff zwischen 3 Spielern, indem er gegen GM Varuzhan Akobian, der immer noch auf seinen ersten Meistertitel wartet, gewann.

Akobian hatte sogar Siegchancen aber nachdem die Damen getauscht waren übernahm Nakamura die Kontrolle über das Endspiel.

Akobian hat weiterhin große Probleme mit Nakamura. Aus den letzten 6 Partien holte er nur einen halben Punkt.

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GM Varuzhan Akobian landete nach 2003 und 2014 zum dritten Mal unter den ersten drei.

Heute wurden auch die Spieler, die die USA bei der Weltmeisterschaft vertreten dürfen, nominiert. Durch ihre Leistungen bei der US Meisterschaft haben sich So, Onischuk, Nakamura, Caruana, Akobian und Zherebukh qualifiziert. GM Jeffery Xiong wird als Juniorenweltmeister auch nach Batumi in Georgien reisen.

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Alle Grafiken sind von: Spectrum Studios.

Ihr könnt die Playoffs zur gewohnten Zeit, ab 20 Uhr, auf Chess.com/TV oder der offiziellen Seite uschesschamps.com verfolgen.

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Mike Klein began playing chess at the age of four in Charlotte, NC. In 1986, he lost to Josh Waitzkin at the National Championship featured in the movie "Searching for Bobby Fischer." A year later, Mike became the youngest member of the very first All-America Chess Team, and was on the team a total of eight times. In 1988, he won the K-3 National Championship, and eventually became North Carolina's youngest-ever master. In 1996, he won clear first for under-2250 players in the top section of the World Open. Mike has taught chess full-time for a dozen years in New York City and Charlotte, with his students and teams winning many national championships. He now works at Chess.com as a Senior Journalist and at ChessKid.com as the Chief Chess Officer. In 2012, 2015, and 2018, he was awarded Chess Journalist of the Year by the Chess Journalists of America. He has also previously won other awards from the CJA such as Best Tournament Report, and also several writing awards for mainstream newspapers. His chess writing and personal travels have now brought him to more than 85 countries.

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