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FIDE Schacholympiade 2022 - Deutschland, Österreich und die Schweiz gewinnen weiter
Deutschland gegen Dänemark. Foto: Maria Emelianova/Chess.com

FIDE Schacholympiade 2022 - Deutschland, Österreich und die Schweiz gewinnen weiter

Merlin2017
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Auch am zweiten Tag der Schacholympiade in Chennai sind all unsere 6 Teams ungeschlagen geblieben. Hier findet Ihr eine kleine Zusammenfassung der heutigen Geschehnisse, einige Partien und ein paar Fotos unserer Spieler und Spielerinnen.

Wir hoffen, dass Euch dieser Artikel gefällt und wünschen Euch viel Spaß beim Lesen

Die zweite Runde hat begonnen

Open:

Deutschland - Finnland

Schweiz - Jemen

Österreich - Luxemburg

Damen:

Deutschland - Dänemark

Schweiz - Nigeria

Österreich - El Salvador

Deutschland - Finnland

Gegen Finnland verzichtete Bundestrainer Jan Gustafsson erneut auf Vincent Keymer. Da er aber im Vorfeld angekündigt hatte, darauf zu achten, dass nicht einer der Spieler unverhältnismäßig oft mit Schwarz spielen muss, war es ein cleverer Schachzug, Vincent einen weiteren Tag zur Akklimatisierung zu gönnen. Jetzt hat zumindest jeder der deutschen Spieler schon eine Partie mit Weiß spielen dürfen und der Sieg gegen Finnland war auch nie wirklich in Gefahr.

Liviu-Dieter Nisipeanu benötigte erneut weniger als 30 Züge, um seinen Gegner zu besiegen!

"The Big Greek" Georgios Souleidis hat diese Partie auch so gut gefallen, dass er sie für uns analysiert hat:

Liviu-Dieter Nisipeanu. Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Dmitrj Kollars steuerte einen zweiten Sieg bei und die beiden Spitzenbretter remisierten ihre Partien.

Deutschland   3:1 Finnland  
Blübaum, Matthias 2673  0.5-0.5 Keinanen, Toivo 2477
Svane, Rasmus 2649  0.5-0.5 Sklyarov, Dmitry V. 2474
Nisipeanu, Liviu-Dieter 2642 1-0 Sipila, Vilka 2416
Kollars, Dmitrij 2648 1-0 Koykka, Pekka 2361

Das deutsche Herrenteam in Action. Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Schweiz - Jemen

Nach Mauretanien hatten es die Schweizer heute mit einem weiteren Schachexoten zu tun: Den Sportfreunden aus Jemen! Überraschenderweise musste sich zwar Yannick Pelletier seinem um fast 400 Elo-Punkte schwächeren Gegner geschlagen geben, aber Nico Georgiadis, Oliver Kurmann und Fabian Bänziger liesen nichts anbrennen. Besonders der Youngster im Team, Fabian Bänziger, spielte eine hervorragende Partie und stellte seinem Gegner bereits im 23. Zug die Frage, auf welches Feld er seine Dame eigentlich ziehen möchte. Die Antwort war ein Händedruck.

Damit bleiben auch die Schweizer ungeschlagen.

Schweiz   3:1 Jemen  
Georgiadis, Nico 2578  1-0 Al-Zendani, Zendan 2284
Pelletier, Yannick 2551  0-1 Al-Aqrabi, Saleh 2172
Kurmann, Oliver 2463 1-0 Al Harazy, Khalid 2149
Bänziger, Fabian 2451 1-0 Al-Subaihi, Khalil 2141

Österreich - Luxemburg

Die Österreicher scheinen die gleiche Taktik wie die deutschen Herren anzuwenden, denn auch sie ließen mit Markus Ragger ihren besten Spieler den zweiten Tag in Folge pausieren. 

Luxemburg tritt als einzige Mannschaft bei dieser Olympiade mit gleich 2 Damen im Open an und das auch noch an den Spitzenbrettern. An Brett 1 kommt WGM Elvira Berend zum Einsatz und an Brett 2, Fiona Steil-Antoni, die sicher viele noch von den Chess.com Live-Übertragungen der letzten Weltmeisterschaft zwischen Magnus Carlsen und Ian Nepomniachtchi her kennen.

Hätte nur eine der beiden ein Remis geholt, wäre das schon eine mittelgroße Überraschung gewesen, aber dass gleich beide Mädels den österreichischen Großmeistern einen halben Punkt abtrotzen konnte, war schon fast eine Sensation.

Hier ist das Remis von Elvira Berend mit Schwarz gegen Valentin Dragnev zum ansehen und genießen:

Solche .gifs könnt Ihr Euch auch von Euren eigenen Partien erstellen. Einfach unter jeder Partie auf "teilen" und dann "animated Gif" klicken.

Am Ende hieß es aber "Ende gut - alles gut". Die Luxemburger Damen haben sich zwei beachtliche Remis erkämpft und die Luxemburger Herren müssen einfach noch mehr üben, um so gut wie Fiona und Elvira zu werden

Österreich   3:1 Luxemburg  
Dragnev, Valentin 2557  0.5-0.5 Berend, Elvira 2333
Blohberger, Felix 2492  0.5-0.5 Steil-Antoni, Fiona 2218
Shengelia, David 2462 1-0 Gengler, Pierre 2194
Horvath, Dominik 2488 1-0 Schartz, Alain 2086

Bleibt noch zu erwähnen, dass sich Liechtenstein ganz knapp mit 1.5 zu 2.5 gegen Eritrea geschlagen geben musste und Uruguay eine 0:4 Niederlage gegen Norwegen einstecken musste. Warum aber ist das so interessant? Tja, an Brett 1 kam es dabei zum Duell des Neu-Uruguayers Georg Meier gegen Noch-Weltmeister Magnus Carlsen.

Georg Meier und Magnus Carlsen begrüßen sich vor der Partie

Und jetzt zu den Damen

Deutschland - Dänemark

Für Josefine Heinemann haben sich die unzähligen Teilnahmen bei den Titled Tuesday Turnieren auf Chess.com offensichtlich ausbezahlt, denn WFM Ellen Nilsen war "Josi" eindeutig nicht gewachsen:

Auch der (zugegebenermaßen sehr modische) Hut hat Ellen Nielsen heute nicht geholfen. Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Dinara Wagner und Jana Schneider brachten die deutschen Damen dann uneinholbar mit 3:0 in Führung und dass Hanna Marie Klek letztendlich vergebens um den halben Punkt kämpfte, war nicht mehr wirklich von Bedeutung.

Deutschland   3:1 Dänemark  
Heinemann, Josefine 2321  1-0 Nilssen, Ellen Fredericia 2142
Klek, Hanna Marie 2366  0-1 Guindy, Esmat Susanne 2097
Wagner, Dinara 2341 1-0 Kakulidis, Ellen 2057
Schneider, Jana 2342 1-0 Steffensen, Elena 2044

Josefine Heinemann (rechts) führte die deutschen Damen an Brett 1 zum Sieg. Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Schweiz - Nigeria

Wie schon die Schweizer Herren mussten auch die Damen an einem Brett eine überraschende Niederlage einstecken. Am zweiten Erfolg gegen die zweite afrikanische Mannschaft hat das aber nichts geändert, denn die Siege von Lena Georgescu, Gundula Heinatz und Laura Stoeri reichten vollkommen aus, um eine weiße Weste zu behalten. Der gestern noch geschonten Lena Georgescu gelang eine wirklich beeindruckende Partie:

Schweiz   3:1 Nigeria  
Georgescu, Lena 2279  1-0 Enomah, Emmanuella Trust 1901
Heinatz, Gundula 2196  1-0 Ofowino, Toritsemuwa 1870
Stoeri, Laura 2084 1-0 Suleiman, Azumi Ayisha 1833
De Seroux, Camille 2106 0-1 Ogbiyoyo, Perpetual Eloho 1886

Österreich - El Salvador

Einen Wikipedia-Eintrag hat Nikola Mayrhuber zwar noch nicht, aber immerhin erfährt man dort etwas Interessantes über ihren Vornamen. Wikipedia schreibt: "Nikola ist eine Variante des Vornamens Nikolaus. Bedeutung: Sieg des Volkes". Da war die 1:0 Führung für die Österreicherinnen natürlich vorprogrammiert:

Denise Trippold und Elisabeth Hapala brachten den zweiten Sieg gegen die zweite mittelamerikanische Mannschaft in Folge dann souverän unter Dach und Fach und dass Katharina Newrkla eine Gewinnstellung nur Remis spielte, änderte am "Sieg des Volkes" nichts mehr.
Östereich   3.5:0.5 El Salvador  
Newrkla, Katharina 2265  0.5-0.5 Ortez, Andrea 1908
Trippold, Denise 2151  1-0 Garcia, Angie 1894
Mayrhuber, Nikola 2141 1-0 Zavala Galindo, Alejandra Beatriz 1748
Hapala, Elisabeth 2113 1-0 Herrera, Marjorie 1760

Morgen, am Sonntag dem 31. Juli um 11.30 Uhr gehts gleich mit 2 Derbys weiter. Dann spielen bei den Herren:

Deutschland - Österreich

Schweiz - Indien 2

Liechtenstein - Demokratische Republik Kongo

Und bei den Damen:

Deutschland - Schweiz

Österreich - Indien 3


Weitere Berichte von der Schacholympiade:

Die 1. Runde (deutsch)

Die 1. Runde (englisch)

Die Eröffnungsfeier

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