Dieter Nisipeanu wechselt nach 9 Jahren für Deutschland zurück nach Rumänien
Liviu-Dieter Nisipeanu, der einen rumänischen Vater und eine deutsche Mutter hat und in Rumänien aufgewachsen ist, spielte seit April 2014 für den deutschen Schachbund. Seitdem vertrat er Deutschland bei vier Schacholympiaden und drei Europameisterschaften, aber jetzt ist diese Ära zu Ende und Nisipeanu wechselt zurück zum rumänischen Schachverband.
"Willkommen zurück, Dieter! Wir freuen uns, dass du wieder da bist!" gab der rumänische Schachverband auf Twitter bekannt. Der Transfer wurde am Mittwoch offiziell von der FIDE bestätigt.
Als er noch für Rumänien spielte, war Nisipeanu der bestbewertete rumänische Großmeister aller Zeiten und erreichte 2005 mit einer Elo von 2707 Platz 15 in der Weltrangliste. Der Höhepunkt seiner Karriere war das Erreichen des Halbfinales der FIDE-Schachweltmeisterschaft 1999, nachdem er zuvor Favoriten wie Alexei Shirov und Vasly Ivanchuk aus dem Turnier eliminiert hatte. Ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn der Europameisterschaft 2005.
Im Jahr 2017 wurde er auch deutscher Meister im Schach.
⚡ BREAKING NEWS ⚡
— Romanian Chess Federation (@FrsahRo) April 12, 2023
GM Liviu-Dieter Nisipeanu will play (again) for Romania! 🇷🇴 The transfer was made official today by @FIDE_chess.
Welcome back, Dieter! We're happy to have you back! pic.twitter.com/CFRzj6pAyt
Der Deutsche Schachbund bedankte sich auf Twitter bei Dieter für die tollen Jahre und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft.
Nisipeanu ist nach Richard Rapport und Kirill Shevchenko der dritte Spitzenspieler, der innerhalb der letzten 12 Monate nach Rumänien gewechselt ist. Der Wechsel des ukrainischen Youngsters Kirill Shevchenko in sein ehemaliges Nachbarland und seine neue Heimat ging erst Anfang dieses Jahres über die Bühne und Richard Rapport wechselte im September zusammen mit seiner Frau Jovana aus Ungarn, also einem weiteren Nachbarland Rumäniens, nach Rumänien. Damit ist das südosteuropäische Land nun sogar ein Anwärter auf Medaillen bei zukünftigen Olympiaden.
Durch diesen Wechsel ist die ohnehin schon starke rumänische Nationalmannschaft noch stärker geworden:
- GM Richard Rapport, 2745
- GM Bogdan-Daniel Deac, 2700
- GM Kirill Shevchenko, 2684
- GM Liviu-Dieter Nisipeanu, 2598
- GM Constantin Lupulescu, 2582
Als Vlad Ardeleanu 2021 zum neuen Präsidenten des rumänischen Schachverbandes ernannt wurde, hatte er sich schon Dieters Rückkehr nach Rumänien zum Ziel gesetzt. Damals sagte er gegenüber der rumänischen Nachrichtenseite Fanatik:
Und es ist die Pflicht des Verbands, Lösungen zu finden, um den derzeit erfolgreichsten Spieler Rumäniens wieder ins Land zu holen. Ich kann es nicht versprechen, aber wir werden natürlich versuchen, den Spieler mit den meisten Titeln zurückzuholen."
Der rumänische Schachverband hat dank Sacha Dragic, dem serbischen Gründer der rumänischen Superbet Foundation, einen noch nie dagewesenen finanziellen Aufschwung erlebt und der Verband bedankt sich auch ausdrücklich bei Superbet, die diesen Transfer möglich gemacht haben. Das Unternehmen Superbet sponsert aber nicht nur den rumänischen Verband, sondern ist auch international zu einem wichtigen Sponsor geworden. Die Turniere der Grand Chess Tour in Rumänien und Polen werden beide von Superbet gesponsert.
Tarjei J. Svensen is a Norwegian chess journalist who worked for some of the country's biggest media outlets and appeared on several national TV broadcasts. Between 2015 and 2019, he ran his chess website mattogpatt.no, covering chess news in Norwegian and partly in English.
In 2020, he was hired by Chess24 to cover chess news, eventually moving to Chess.com as a full-time chess journalist in 2023. He is also known for his extensive coverage of chess news on his X/Twitter account.
