Der Weltcup wird in einem Tiebreak entschieden!
Das Finale des FIDE Weltcups zwischen Ding Liren und Levon Aronian wird am Mittwoch in einem Tiebreak entschieden. Wieder hatte Aronian die besseren Siegchancen aber auch die vierte Partie endete in einem Remis.
Nach den dramatischen Halbfinals schalteten Ding und Aronian im Finale einen Gang zurück. Alle 4 Finalpartien endeten mit einem Remis und so können wir uns morgen auf mindestens 2 Schnellschachpartien freuen. Vielleicht fällt die Entscheidung aber auch erst im Blitz oder im Armageddon. Der Sieger wird $120,000 mit nach Hause nehmen und der Verlierer bekommt ein "Trostpflaster" von immerhin $80,000.
Land | Spieler | Land | Spieler | Klassisch | Schnellschach | Blitz | Arm. | Gesamt |
Aronian (2802) | Ding Liren (2771) | ½-½, ½-½, ½-½, ½-½ | 2-2 |
Irgendwie war die vierte Partie eine Kopie der Zweiten. Ding büßte schon früh seinen Anzugsvorteil ein und geriet in ein unvorteilhaftes Endspiel, dass er aber konsequent verteidigte. Der einzige Unterschied war, dass Aronian nie einen konkreten Gewinnplan zu haben schien.
Ding's Vorbereitung war alles andere als Perfekt, auch wenn er sagt, dass er sich mit seinen Eröffnungen mit Weiß viel mehr beschäftigt, als mit den Schwarzen. Das heutige Problem war, dass er nicht weit genug in die Vergangenheit zurückgeblickt hat. Er wurde schon nach sechs Zügen von einem Zug überrascht, den Aronian schon einmal gespielt hatte --- vor sieben Jahren.
Der Start der letzten klassischen Partie dieses Weltcups. | Foto: Anastasiya Karlovich, offizielle Weltcup-Webseite.
Speziell nach dem Damentausch stand Aronian in seinem Ragozin besser. Er gewann einen Bauern, aber immerhin konnte Ding danach mit seinem Läufer gegen einen Springer spielen. Wie sich zeigte, war das gerade noch genug Kompensation.
"Es war keine qualitativ hochwertige Partie von uns," sagte Ding, der wieder als einziger Spieler von der FIDE Pressesprecherin Nastja Karlovich interviewt wurde. "Nach der Eröffnung stand ich viel schlechter."
Der chinesische Großmeister hatte den Zug, der den Damentausch erzwang, komplett übersehen. Immerhin wird es die Fans trösten, dass es auch Spielern auf diesem Level passiert, dass sie einen guten Zug für den Gegner genau in dem Moment entdecken, in dem sie ihre Figur loslassen. "Sofort nachdem ich 18.Dh5 gezogen hatte, sah ich, dass er 18...Dh4 spielen kann."
Über den Tiebreak sagte Ding: "Das gute ist, dass ich wieder zuerst mit Schwarz spielen werde. Das ist ein gutes Zeichen!"
Ding überlebte ein Endspiel mit einem Minusbauern. Wir haben einen Tiebreak! | Foto: Anastasiya Karlovich, offizielle Weltcup-Webseite.
Partien von TWIC.
Der Weltcup findet vom 3. bis zum 27. September in der georgischen Hauptstadt Tiflis statt. Jede Runde besteht aus 2 klassischen Partien (nur im Finale sind es 4) und danach folgt, je nach Bedarf, ein Tiebreak im Schnell- und Blitzschach. Das Preisgeld bei diesem Turnier beträgt $1.600.000 und der Sieger bekommt mit $120.000 den Löwenanteil davon. Zusätzlich qualifizieren sich die beiden Finalisten für das Kandidatenturnier 2018.
Chess.com überträgt alle Partien des Weltcups live auf Chess.com/Live. Außerdem könnt ihr Live Kommentare der besten Kommentatoren der Welt, der Chessbrahs, also GM Eric Hansen, GM Robin van Kampen, GM Yasser Seirawan und IM Aman Hambleton auf Chess.com/TV sehen.
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