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Daniel Fridman wurde bei Isle of Man Turnier bester Deutscher
Rasmus Svane

Daniel Fridman wurde bei Isle of Man Turnier bester Deutscher

Merlin2017
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Beim "stärksten Open aller Zeiten", dem 2018 Chess.com Isle of Man International, waren 20 Deutsche, 1 Österreicher und 2 Schweizer am Start.

Daniel Super(Frid)man brachte seine geniale Form der Schacholympiade mit auf die Isle of Man und erzielte als einziger deutscher 6.0 Punkte, was ihm den geteilten 11. Platz im Endklassement einbrachte.

Um diese Leistung zu veranschaulichen, muss man vielleicht erwähnen, dass er damit das Turnier punktgleich mit Super-Großmeistern wie Anish Giri, Maxime Vachier-Lagrave, Vishy Anand, Sergey Karjakin oder Peter Leko abschloss.

Daniel Fridman

Einmal mehr bester deutscher: Daniel Fridman - Foto: Maria Emelianova / chess.com

Gleich in der ersten Runde kam es zu einem rein deutschen Duell zwischen Josefine Heinemann und Niclas Huschenbeth, das der Großmeister aus Niedersachsen für sich entscheiden konnte:

In der zweiten Runde hatte Dennis Wagner die Ehre, an Brett 1 gegen Levon Aronian spielen zu dürfen. Leider war Dennis dem Armenier noch nicht gewachsen, aber die Analyse der Partie hat beiden Spielern offensichtlich viel Spass bereitet. Aronian spricht sogar wirkich gut deutsch!

Eine mittlere Sensation gelang allerdings Elisabeth Pähtz an Brett 5, denn die beste deutsche Schachspielerin knöpfte Sergey Karjakin ein Remis ab und unserem Jungstar Vincent Keymer gelang an Brett 11 gegen den sehr starken Weißrussen Vladislav Kovalev ebenfalls ein Unentschieden!

Auf die dritte Runde hätte man aus deutscher Sicht gut verzichten können. Es hagelte Niederlagen und unnötige Punktverluste. Einzig Josefine Heinemann konnte mit einem Sieg über GM Pia Cramling überraschen. Es sollte allerdings der letzte Sieg in diesem Turnier für Josefine bleiben.

Josefine Heinemann

Josefine Heinemann begann das Turnier ganz stark, lies aber dann leider auch stark nach. - Foto: Maria Emelianova / chess.com

Die vierte Runde unterschied sich nicht besonders von der dritten. Alle Spieler, die sich an die vorderen Bretter gespielt hatten, verloren dort ihre Partien und fielen wieder ins Mittelfeld zurück. Österreichs Valentin Dragnev machte reihte sich hier nahtlos ein und sah gegen Vladimir Kramnik kein Land:


In der fünften Runde hatten wir aber einen echten Grund zur Freude, denn Rasmus Svane konnte an Brett 12 gegen Boris Gelfand gewinnen.

Leider bekamen wir in der sechsten Runde wieder das gewohnte Bild zu sehen. An den vorderen Brettern konnte keiner unserer Spieler gewinnen.
Für gute Laune sorgte dann wieder einmal Elisabeth Pähtz, denn sie erzielte jetzt bereits ihr zweites Remis gegen einen Riesen! Der Engländer David Howell hat zwar 100 ELO Punkte weniger als Sergej Karjakin, aber auch von einem Remis gegen einen 2680 Großmeister träumen die meisten Schachspieler ihr ganzes Leben lang.
Elisabeth Pähtz
Elisabeth Pähtz in voller Konzentration - Foto: Maria Emelianova / chess.com
Elli hatte jetzt 3.5 von 6 möglichen Punkten und bekam gleich den nächsten Hammer-Gegner: 2700 Großmeister und Schachlegende Boris Gelfand. Aber Elisabeth schien gefallen daran gefunden haben, die "Großen" zu ärgern, und sicherte sich auch gegen Gelfand einen halben Punkt.
Zwei Bretter hinter ihr spielte Vincent Keymer gegen den sehr starken Holländer Erwin L'ami und lies sich ebenfalls nicht besiegen.
Vincent Keymer
Peter Leko gratuliert seinem Schüler Vincent Keymer - Foto: Maria Emelianova / chess.com
In der achten Runde setzte Vincent Keymer noch einen drauf und besiegte Boris Gelfand! Diese Partie war den Veranstaltern sogar ein 20-minütiges YouTube Video mit dem Titel "Partie des Jahrhunderts?" wert:

IM Andras Strunski konnte Alexandra Kosteniuk ein Remis abringen und IM Georg Seul gegen GM Nino Batsiashvili sogar besiegen und taten somit ihr möglichstes, um Elli Pähtz im Kampf um den Damenpreis zu unterstützen.

Leider war Elli aber mit ihrer Energie am Ende und zog bei ihrer fünften Partie gegen einen Großmeister mit über 2680 Elo den Kürzeren.

Derweil erspielte sich Daniel Fridman das Vergnügen, die letzte Runde an Brett 8 spielen zu dürfen:

Die letzte Runde konnte Daniel dann gegen Sergej Karjakin remisieren und beendete das Turnier damit als bester deutscher Spieler.
Elisabeth Pähtz remisierte ebenfalls und belegte in der Damenwertung den beachtenswerten, geteilten dritten Platz.
Valentin Dragnev setzte ein bis dahin eher durchwachsenes Turnier durch die Niederlage gegen einen indischen IM völlig in den Sand.
Der erst 16 jährige Schweizer Yasin Chennaoui konnte am letzten Tag immerhin noch seine zweite Partie gewinnen. Viel wichtiger dürfte ihm aber sein, dass er wie sein Landsmann Martin Leutwyler wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.
Hier sind die Platzierungen aller deutschsprachigen Spieler:

27.  Daniel Friedman (6 Punkte)

36.  Alexander Donchenko

37.  Rasmus Svane

39.  Niclas Huschenbeth (alle 5.5 Punkte)

51.  Georg Meier

56.  Dennis Wagner

62.  Martin Zumsande

63.  Vincent Keymer (alle 5.0 Punkte)

76.  Elisabeth Pähtz

83.  Nikolas Lubbe

94.  Georg Seul

97.  Andreas Strunski (alle 4.5 Punkte)

100.  Valentin Dragnev

101.  Ilja Schneider

110.  Thomas Höflsauer

116.  Dietmar Kolbus (alle 4.0 Punkte)

123.  Melanie Lubbe

139.  Dr. Thomas Bopp (beide 3.5 Punkte)

143.  Martin Leutwyler (3.0 Punkte)

147.  Yasin Chennaoui (2.5 Punkte)

148.  Josefine Heinemann

151.  Gerhard Lorscheid

153.  Carsten Stanetzek (alle 2.0 Punkte)

donchenko

Wurde zweitbester Deutscher: Alexander Donchenko - Foto: Maria Emelianova / chess.com

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