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Damen Grand Prix in München: Kosteniuk entkommt Koneru und steht kurz vor dem Turniersieg
Kosteniuk braucht nur noch ein Remis, um das Turnier zu gewinnen. Foto: Mark Livshitz/FIDE.

Damen Grand Prix in München: Kosteniuk entkommt Koneru und steht kurz vor dem Turniersieg

JackRodgers
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

In der vorletzten Runde des FIDE Damen Grand Prix in München kam es zum direkten Duell zwischen Tabellenführerin Alexandra Kosteniuk und ihrer einzigen ernsthaften Verfolgerin Humpy Koneru.

Nachdem sich Kosteniuk mit viel Geschick und mindestens genau so viel Glück aus einer völlig verlorenen Stellung in ein Dauerschach retten konnte, ist der 12. Weltmeisterin der Titel in München aber kaum mehr zu nehmen.

Aus deutscher Sicht besonders erfreulich ist, dass Dinara Wagner ihre erste Partie gewonnen hat.

Wollt Ihr die letzte Runde live mitverfolgen?
Alle Partien des Damen Grand Prix findet Ihr hier auf unserer Event-Seite. Die letzte Runde beginnt heute, am Montag, dem 13. Februar, um 13.00 Uhr.


Das Duell um den Turniersieg hatte Koneru, nachdem sie es geschafft hatte, den Damenflügel zu ihrem Gunsten zu öffnen, schon so gut wie in der Tasche. Zu einem Zeitpunkt zeigte die Engine bereits -5 an.

Warum sie die Partie dennoch nicht gewinnen konnte und wie Kosteniuk eine wundersame Rettung gelang, zeigt uns Großmeister Rafael Leitao.

Nana Dzagnidze konnte mit Schwarz gegen Tan Zhongyi gewinnen und rückte damit auf den dritten Platz vor. Die georgische Großmeisterin gewann nach einem Rechenfehler ihrer Gegnerin im Mittelspiel einen Bauern, aber hielt an diesem bis ins Endspiel fest und am Ende war dieser Bauer der große Gewinner.

Dzagnidze (rechts) liegt jetzt auf dem dritten Platz. Foto: Mark Livshitz/FIDE.

Harika Dronavalli konnte nach 9 Remis in Folge ihre erste Partie auf bayerischem Boden gewinnen. Nach einer von beiden Spielerinnen glänzend gespielten Anfangsphase unterschätzte Anna Muzychuk die Stärke des 25. Zuges der indischen Großmeisterin und ihr Turm bekam ernsthafte Probleme. Er war nicht nur völlig aus der Partie, sondern drohte auch noch, gefangen zu werden. Bei den verzweifelten Versuchen der Ukrainerin, ihren Turm zu retten, brach ihre Stellung aber nach und nach zusammen. Als die dann auch noch eine Qualität opfern musste, um wenigstens nicht den vollen Turm zu verlieren, war die Partie entschieden.

Symmetrische Eröffnungszüge führen nicht immer zu einem Remis. Foto: Mark Livshitz/FIDE.

Im Interview nach dieser Partie ließ eine sehr glückliche Harika dieses Turnier schon mal Revue passieren:

Auch Dinara Wagner gewann in der vorletzten Runde gegen Alina Kashlinskaya ihre erste Partie bei diesem Turnier. Vielleicht hat sie ja aus ihrer gestrigen Niederlage gegen Abdumalik gelernt, dann nachdem sie gestern wohl einen mörderischen Turmzug der kasachischen Großmeisterin übersehen oder unterschätzt hatte, revanchierte sie sich heute mit selbst mit einem Turmopfer, das sicherlich der beste Zug des Turniers der deutschen WGM war.

Gestern hatten wir noch geschrieben, dass Zhansaya Abdumalik seit ihrem katastrophalen Turnierstart mit 2 Niederlagen in Serie von Runde zu Runde besser spielt. Das bekam am Sonntag auch Mariya Muzychuk zu spüren, denn die kasachische Großmeisterin dominierte mit ihrem Läuferpaar die gesamte Partie und gewann zum dritten Mal in Folge.

Im Interview nach der Partie fand Abdumalik, dass die Partie "ziemlich reibungslos" verlaufen war:

In der letzten Runde genügt Alexandra Kosteniuk ein Remis mit Schwarz gegen Zhu Jiner, um sich den Turniersieg zu sichern. Humpy Koneru hat nur noch eine Chance, wenn Kosteniuk verliert und sie selbst gegen mit Weiß gegen Tan Zhongyi gewinnt. Außerdem kommt es noch zum direkten Duell um Platz 3 zwischen Dzagnidze und Dronavalli und die beiden deutschen Damen spielen gegen Alina Kashlinskaya (Pähtz) und Mariya Muzychuk (Wagner).

Die Kreuztabelle

Alle Partien der 10. Runde

Der FIDE Damen Grand Prix besteht aus vier Turnieren. Das zweite davon wird vom 1. bis zum 14. Februar in München gespielt. Das Format ist ein Rundenturnier für 12 Spielerinnen. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, 30 Minuten für den Rest der Partie und einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug. Der Preisfonds bei diesem Turnier beträgt 80.000 Euro.

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