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Caruana gewinnt 2 Armageddons und erreicht das Finale des ChessKid Cup

Caruana gewinnt 2 Armageddons und erreicht das Finale des ChessKid Cup

AnthonyLevin
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Fabiano Caruana eliminierte sowohl Jules Moussard als auch Jorden van Foreest im Armageddon und steht damit im Finale des ChessKid Cup 2023.

Damit kommt es im Finale zur Neuauflage des Duells gegen Nodirbek Abdusattorov, der sich bereits am Mittwoch für das Finale qualifiziert hatte und gestern einen Ruhetag genießen konnte.

Auch in der Gruppe II kommt es im Finale zu einem Duell, das wir schon vorher in diesem Turnier zu sehen bekamen. Vladimir Fedoseev hat noch "2 Leben" und wird versuchen, diese gegen Shakhriyar Mamedyarov, den Sieger der Verlierergruppe, zu verteidigen.

In der Gruppe III stehen sich Pentala Harikrishna und Alan Pichot im Finale gegenüber.

Der ChessKid Cup geht heute, am Freitag, dem 26. Mai, um 17:00 Uhr weiter.

So könnt Ihr zusehen!

Wir übertragen den ChessKid Cup der Champions Chess Tour 2023 mit Kommentaren von Steve Berger auf Chess.com/TV, unserem Twitch Kanal und auf YouTube. Die englischsprachige Übertragung findet Ihr auf YouTube.com/ChesscomLive und alle Partien des Turniers findet Ihr auf unserer Event-Seite.

Hier könnt Ihr Euch die Übertragung vom Donnerstag nochmal ansehen:


Gruppe I

 Verliererrunde

Da die Gewinnerrunde der Gruppe I bereits beendet war, konnte Abdusattorov einen freien Tag in Stavanger genießen und sich in aller Ruhe auf das Finale beim ChessKid Cups vorbereiten.

Halbfinale: Caruana-Moussard 1.5-1.5

Nach zwei Siegen in den regulären Partien musste das Match im Armageddon entscheiden werden und in diesem konnte Caruana mit Schwarz ein Remis erreichen.

In der ersten Partie entschied sich Caruana mit Weiß gegen die Russische Verteidigung seines Gegners für den ungewöhnlichen Zug 11.Le3. Dieser Zug wurde erstmals 2001 von Viswanathan Anand gespielt und geriet danach wieder in Vergessenheit. Erst 20 Jahre später gruben ihn die Großmeister Levon Aronian und Maxime Vachier-Lagrave wieder aus.

Die Kommentatoren bezeichneten diese Partie als ein positionelles Meisterwerk von Caruana und Großmeister Rafael Leitao zeigt uns, warum:

GM Rafael Leitao GotD

Auch in der zweiten Partie zeigte der Gewinner des Superbet Chess Classic Romania seine Form. Nach einer spanischen Eröffnung stand er mit den schwarzen Figuren die meiste Zeit entweder gleich oder besser, aber als die Bedenkzeit immer weniger wurde, verlor er die Kontrolle - und die Partie.

Im Armageddon gewann die Nummer 6 der Weltrangliste mit seinem Gebot von 9 Minuten und 58 Sekunden den Kampf um die schwarzen Figuren und musste somit gegen Moussard, der mit Weiß und den vollen 15 Minuten Bedenkzeit spielen durfte, ein Remis erreichen, um das Match zu gewinnen.

Dieses Remis war dann nie in Gefahr und somit stand Caruana im Finale der Verliererrunde und Moussard wurde für seine tolle Leistung in dieser Woche mit $12.500 und 50 Tour Punkten belohnt.

Finale: Van Foreest-Caruana 1-2

Das "kleine Finale" verlief von Anfang an chaotisch. Obwohl die ersten beiden Partien Remis endeten, waren sie alles andere als friedlich und das Match wurde erst in einem weiteren Armageddon entschieden.

Van Foreest war der erste, der in der ersten Partie mit 10.a4 eine Überraschung spielte und das Marshall-Gambit ablehnte. Es war unklar, wie tiefgreifend seine Vorbereitung war, da die Spieler bis 14.Dd3 den ausgetretenen Pfaden vieler Fernschachpartien folgten. Die Stellung explodierte, doch der mentale Boxkampf endete mit einem virtuellen Händeschütteln. Remis.

Nach einem weiteren umkämpften Remis, bei dem Caruana in einer spanischen Eröffnung die verzögerte Abtauschvariante ausprobierte, durften sich die Zuschauer auf ein weiteres Armageddon freuen.

Van Foreest gewann das Bieten um die schwarzen Figuren mit seinem Gebot von 9:53. Caruana hatte 9:56 geboten. Aufgrund einer Fehlinterpretation der Regeln wäre es dann fast zu einem Novum in der Champions Chess Tour gekommen, denn Van Foreest kündigte zuerst an, mit Weiß spielen zu wollen. Nachdem er aber erfahren hatte, dass er auch mit Weiß nur eine Bedenkzeit von 9:53 bekommen hätte, nahm er seine Entscheidung zurück und spielte dann doch lieber mit Schwarz.

Der entscheidende Moment kam im 26. Zug, als Caruana beschloss, die Damen zu tauschen und einen absolut mörderischen Springer auf c4 zu platzieren. Während die Engine Schwarz empfiehlt, sich passiv zu verteidigen und einfach abzuwarten, versuchte Van Foreest ein Gegenspiel zu erzeugen, was sich aber zu einem Eigentor entwickelte.

Für Van Foreest war der ChessKid Cup trotzdem ein Erfolg. Der Holländer hat $15.000 und 75 Tour Punkte gewonnen und ist als Drittplatzierter beim nächsten Turnier fix für die Gruppe I qualifiziert. 

Nach dem Match bemerkte Caruana, wie unnötig das Armageddon im ersten Match gewesen sei und erklärte, dass er sich im Finale gegen Abdusattorov als Außenseiter betrachtet.

Wie aber Hikaru Nakamura beim Chessable Masters bewiesen hat, ist es durchaus möglich, ein Finale aus der Verlierergruppe heraus zu gewinnen.

Der Turnierbaum der Gruppe I

Gruppe II

Mit Mamedyarov war am Donnerstag einfach nicht zu spaßen. Er besiegte nacheinander Raunak Sadhwani, Dmitry Andreikin und Nguyen mit seinem gewohnten taktischen Flair. Mikhail Tal verglich Schach einmal mit einer Wanderung durch einen tiefen, dunklen Wald und am Donnerstag hatte der aserbaidschanische Großmeister offensichtlich eine Machete im Gepäck.

Nach zwei Remis gegen Raunak benötigte er nur 22 Züge, um das Armageddon zu gewinne. Wer kann den entscheidenden Einschlag finden?

Weiß am Zug gewinnt. (Es gibt auch eine Alternative, aber die dauert etwas länger.)

Anschließend schickte er Andreikin mit zwei Siegen in zwei Partien nach Hause (natürlich metaphorisch, da ja alle Spieler von zu Hause aus spielen).

Gegen Nguyen benötigte er ebenfalls ein Armageddon und diesen gewann er nach 27 Zügen.

Wird Mamedyarov den Kreis der Erlösung schließen, indem er Fedoseev im Großen Finale besiegt? Oder wird der "Bigfish" der Letzte sein, der lacht? Der Gewinner der Gruppe II ist beim nächsten Turnier für die Gruppe I qualifiziert und darf sich auch über ein Preisgeld von $10.000 freuen.

Der Turnierbaum der Gruppe II

Gruppe III

Denis Lazavik hat sich in der Online-Schachszene bereits einen Namen gemacht, doch am Donnerstag wurden dem jungen Talent von Pentala Harikrishna die Grenzen aufgezeigt. Der Inder gewann die erste Partie und erreichte in der zweiten Partie ein souveränes Remis.

Im 50. Zug wollte uns die Engine noch glauben lassen, dass die Partie mit einem Remis enden würde, aber dann kam die ganze Grausamkeit des Schachs zum Vorschein. Schwarz machte einen falschen Zug und schon war die Partie vorbei.

Nachdem Harikrishna den Zuschauern diese lehrreiche Endspiellektion gegeben hat, muss er Pichot im Großen Finale zweimal besiegen, um die Gruppe III zu gewinnen.

Der Turnierbaum der Gruppe III


Die Champions Chess Tour 2023 (CCT) ist ein riesiges Online-Schachturnier, das die besten Features der ehemaligen Champions Chess Tour und der Chess.com Global Championship kombiniert. Die Tour umfasst sechs Turniere, die sich über das ganze Jahr erstrecken und in einem Finale, bei dem die Spieler vor Ort gegeneinander antreten, gipfeln. Mit den besten Spielern der Welt und einem Preisgeld von 2 Millionen US-Dollar ist die CCT das bislang größte Event auf Chess.com.


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AnthonyLevin
NM Anthony Levin

NM Anthony Levin caught the chess bug at the "late" age of 18 and never turned back. He earned his national master title in 2021, actually the night before his first day of work at Chess.com.

Anthony, who also earned his Master's in teaching English in 2018, taught English and chess in New York schools for five years and strives to make chess content accessible and enjoyable for people of all ages. At Chess.com, he writes news articles and manages social media for chess24.

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