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Carlsen gewinnt das "Legends of Chess" Finale
Carlsen gewinnt das Legends of Chess Turnier. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Carlsen gewinnt das "Legends of Chess" Finale

PedroPinhata
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Nachdem GM Ian Nepomniachtchi im Finale des chess24 Legends of Chess Turniers einen unglücklichen Tag erwischt hatte, hieß es am Ende Spiel, Satz und Sieg für Weltmeister Magnus Carlsen.

Legends of Chess finals.

Carlsen-Nepomniachtchi 2.5-0.5

Carlsen entschied sich mit dem London System für eine Eröffnung die er in- und auswendig kennt. Überraschenderweise rochierte der Weltmeister aber dann im sechsten Zug, anstatt wie üblich 6.h3 zu spielen und lud Nepo damit ein, mit 6...Nh5 Carlsens Läufer anzugreifen. Dann manövrierte Weiß den Läufer herum, bis er schließlich auf g3 landete.

Nepo fand dann auf g4 und h5 aggressive Felder für seine Springer und obwohl sich Carlsen glänzend verteidigte, schien es, als ob der Russe die Initiative erlangt hätte.

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Nepomniachtchi schien in der ersten Partie die Initiative zu haben. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Den fatalen Fehler beging Schwarz dann im 16. Zug. Anstatt seinen Angriff mit 16...gxf4 am Laufen zu halten entschied er sich für 16...f5 und entblößte damit seinen König. Magnus stürzte sich sofort darauf und gewann nicht nur einen Bauern, sondern auch die Initiative, die sich als entscheidend erwies.

Nach Nepos Fehler sagte Carlsen: "Ich habe ein bisschen auf f5 gehofft aber ich dachte, das sei so ein grober Fehler. Den würde er niemals begehen. Davor war die Stellung extrem kompliziert und es gab so viele Optionen, dass es wirklich schwierig war, zu beurteilen, was da eigentlich vor sich ging."

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Carlsen gab zu, dass ihn Nepos Fehler überrascht hatte. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Nach 22 Zügen standen alle schwarzen Leichtfiguren auf schlechten Feldern und Schwarz hatte eine passive Stellung. Und nur 5 Züge später, nach Magnus vernichtendem Springerzug 27.Sd5, gab Nepo dann auch schon auf.

In der zweiten Partie war Nepomniachtchi konzentrierter und konnte dem Weltmeister einen harten Kampf liefern. Carlsen entschied sich wie schon zuvor für das Najdorf und Nepomniachtchi antwortete darauf mit derselben Variante, die er schon in der Blitzpartie am Montag gespielt hatte: 6.h3. Bis zu Nepos Qualitätsopfer 16.Txh4 - ein Zug, der bei den Kommentatoren keinen Konsens fand - war die Stellung ausgeglichen.

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In der zweiten Partie war Nepo viel konzentrierter. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Nach dem schwachen Zug 21.Dg2 wurde die Sache für Nepo dann trostlos. "Ich habe mich erst nach Dg2 wohlgefühlt. Das war wahrscheinlich die entscheidende Schwäche in der Partie," sagte Carlsen danach im Interview. Danach baute Carlsen langsam und mit großer Präzision seinen Vorteil aus, um den zweiten Punkt des Finales zu gewinnen.

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Nachdem Carlsen einen Zwei-Punkte-Vorsprung erlangt hatte reichte ihm ein Remis in der dritten Partie, um das Finale zu gewinnen. Nepo entschied sich für die moderne Verteidigung (wie er es schon am Montag in der 6. Blitzpartie getan hatte) und Magnus tauschte bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Damen vom Brett.

Der Höhepunkt der Partie war sicher, als Weiß mit 25.Sxb7 seinen Springer opferte, um seinen starken A-Bauern auszunutzen. Schließlich musste Nepo etwas Material zurückgeben, um Carlsen von der Umwandlung abzuhalten und beide Spieler stimmten schnell einem Remis zu.

Dadurch hatte der Weltmeister das mit $45,000 dotierte Finale mit 2.5 : 0.5 gewonnen.

Alle Partien des Finales, Tag 2

Das chess24 Legends of Chess Turnier fand vom 21. Juli bis zum 5. August statt. Es begann mit einem Rundenturnier für 10 Spieler, bei dem jeden Tag 4 Schnellpartien gespielt wurden. In der anschließenden Ko-Phase wurden pro Runde 3 Partien gespielt. Bei dem Turnier wurden $150,000 ausgespielt, wovon $45,000 an den Sieger gingen. Der Sieger hat sich außerdem für das Finale der Magnus Carlsen Tour qualifiziert. Die Bedenkzeit betrug 15+10.


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Pedro Pinhata

Pedro Pinhata is the Writing Lead for Chess.com. He writes articles, feature announcements, event pages, and more. He has been playing chess since 2019 and lives in Brazil.