Das schönste am Schach ist eine Königsjagd
Wir alle lieben unser altes Spiel für seine Schönheit und seine innere Logik, aber habt Ihr mal darüber nachgedacht, was Euch eigentlich am meisten zum Schach zieht? Einige Leute würden schwören, dass es nichts Besseres als Jose Capablancas positionelle Meisterwerke oder Magnus Carlsens Endspiele, in denen er seine Magie demonstriert, gibt.
Dies sind zwar gute Argumente, aber für viele Schachspieler (insbesondere für die weniger Fortgeschrittenen) sind diese Partien einfach langweilig. Es fällt mir jedoch schwer, mir einen echten Schachspieler vorzustellen, dessen Herz bei einer guten alten Königsjagd nicht höher schlagen würde.
Der folgende Klassiker ist wahrscheinlich das bestmögliche Beispiel für eine Königsjagd:
Diese brillante Partie veranschaulicht recht gut, wie es gemacht werden sollte. Indem man Material opfert, zwingt man den gegnerischen König, ins offene Feld zu laufen.
Hier ist ein weiterer Klassiker, der dasselbe Konzept zeigt:
Oft muss man nach dem ersten Opfer eine weitere Figur opfern, damit der König seine Meinung nicht ändert und sich wieder in sein Schneckenhaus zurückzieht.
Der Vize-Präsident der FIDE hatte erst kürzlich eine ganz ähnlich Idee:
Hier ist eine nette Version des berühmten Seekadettenmatts:
Sehen wir uns zum Schluß noch eine der bekanntesten Partien von Garry Kasparov an:
Die Lektion dieses Artikels ist ziemlich einfach: Sucht in jeder Partie nach einer Möglichkeit, den gegnerischen König zu einem Spaziergang einzuladen!
Habt Ihr schon einmal eine Partie nach einer erfolgreichen Königsjagd gewonnen? Dann veröffentlicht sie doch im Kommentarfeld.