Die Hochs und Tiefs von GM Elmars Zemgalis (Silmans letzter Artikel)
GM Elmars Zemgalis wurde 1923 in Riga, Lettland, geboren. 1951 wanderte er in die USA aus, wo er später Mathematikprofessor wurde. 1952 rief der Bundesstaat Washington eine Initiative ins Leben, um europäische Sportler zu einem Umzug in den Nordwesten der USA zu bewegen. Zemgalis ergriff diese Chance und ließ sich dauerhaft in Seattle nieder.
Zemgalis spielte weiterhin Schach und schlug Olaf Ulvestad in einem Match mit 3:1. Er gewann zweimal die Washington State Championship (1953 mit 9:0 und 1959 mit 6:0) und spielte weitere fünfzehn Jahre Schach. 2003 erhielt er von der FIDE den Ehrentitel eines Großmeisters. 2014 ist Zemgalis im Alter von 91 Jahren verstorben.
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Ihr könntet jetzt sagen: "Ja ok, aber hatte er wirklich die Stärke eines Großmeisters?" Lass uns mal sehen:
Nachdem die Sowjetunion 1944 (zweimal!) In Lettland einmarschierte, durchlebte Zemgalis harte Zeiten. Glücklicherweise gelang es ihm, als "Vertriebener“ nach Deutschland zu fliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er an zwölf internationalen Turnieren teil. Hier sind eine Auswahl:
- Augsburg 1946: 1. Wolfgang Unzicker, 2. Zemgalis (ungeschlagen), 3. Saemisch.
- Regensburg Klaus Junge Memorial 1946: 1. Bohatirchuk Fedor Parfenovich, 2. Zemgalis (er hatte nur gegen Bohatirchuk verloren), 3. Unzicker.
- Matison Memorial 1947: 1. Lucius Endzelins, 2. Zemgalis (7 Siege und 2 Niederlagen), 3. Bogoljubow.
- Württemberg 1948: Zemgalis gewann das Turnier ohne Niederlage.
- Latvian in Exile 1949: 4 Siege, 4 Remis, keine Niederlage.
- Württemberg 1949: Zemgalis gewann das Turnier ohne Niederlage.
- DSB Team 1949: Zemgalis gewann das Turnier ohne Niederlage.
- Oldenburg 1949: Erster Platz aufgrund der besseren Feinwertung gegenüber Bogoljubow (Zemgalis hatte 7 Sieg, 10 Remis und keine Niederlage; Bogoljubow hatte 3 Partien verloren). Auf den Plätzen folgten Spieler wie Rossolimo, Unzicker, O’Kelly, Rellstab, Wade und Saemisch.
Wie Ihr sehen könnt, wurde Zemgalis immer besser und hatte 1949 den Gipfel seiner Spielstärke erreicht.
Wade schrieb nach dem Turnier in Oldenburg: "Elmars Zemgalis ist ein 25-jähriger Lette, dessen Erfolg auf einem sorgfältigen Stil und der Fähigkeit, nach den Bedürfnissen der Stellung und nicht nach dem gewünschten Ergebnis zu spielen, verdankt. Er hat das Turnier ungeschlagen gewonnen. Er ist sogar schon seit 18 Monaten ungeschlagen."
Zemgalis und Bogoljubow lagen gemeinsam auf dem ersten Platz. Dahinter waren Spieler wie Rossolimo, Unzicker, O’Kelly und Saemisch.
Deshalb habe ich nach einer besseren Partie gesucht und auch eine gefunden:
In dieser Partie verstecken sich wunderbare Ideen, auch wenn es Jahrzehnte dauert, sie zu finden.
Der positionelle Kill im Mittelspiel führt zu einem gewonnenden Endspiel.
Eine perfekte Partie sollte eigentlich Remis enden. Anstatt seinen Gegner ein Remis zu bieten, entschied sich Zemgalis, Schwarz eine Falle zu stellen.
Dieses Endspiel sieht nach einem lockeren Remis aus. Die Wahrheit ist jedoch, dass Weiß ein bisschen leidet. Weiß muss versuchen, die beste Verteidigung zu finden, während Schwarz so viel Druck wie möglich auf seinen Gegner ausübt.
Endspielfans können Sie viel Energie darauf verwenden, herauszufinden, was hier wirklich los ist.
Zemgalis war ein fantastischer Blitzspieler. Er gewann dieses Turnier mit 7:0
Eine perfekte Partie spielt man nur sehr selten. Wenn Ihr eine sehen wollt, dann seht Euch dieses Meisterwerk von Zemgalis an.
Wenn Ihr mehr über diesen erstaunlichen Mann erfahren möchtet, sucht nach diesem Buch von IM John Donaldson. Es heißt: “Elmars Zemgalis: Grandmaster Without The Title”.