Die entscheidende Partie der 'Fall Chess Classic' St.Louis
Im vergangenen September hatte ich das Glück bei einem starken Einladungsturnier in St.Louis antreten zu können, in den selben Räumen in denen die besten der Welt mittlerweile regelmäßig die Klingen kreuzen, sei es beim Sinquefield Cup, der US Meisterschaft oder anderen Events. Die großzügige Unterstützung durch Rex Sinquefield macht all dies möglich. Schach in Schulen ist gleichzeitig ein Kernanliegen für ihn und den Verein. Von den prestigeträchtigen Turnieren verspricht man sich Strahlkraft um die Attraktivität von Schach in der Gesellschaft zu steigern.
Ein Baustein im Mosaik der Förderung des Schachs in den USA ist nun die „Chess Classic“ Serie – einmal pro Quartal werden in diesem Rahmen 2-3 Rundenturniere mit internationalem Teilnehmerfeld zusammengestellt um jungen amerikanischen Talenten die Chance zu geben sich in regelmäßigem Wettkampf auf hohem Niveau weiterzuentwickeln.
In der letzten Runde spielte ich eine faszinierende Partie gegen eines dieser jungen amerikanischen Talente: Großmeister Li Ruifeng, der am gleichen Tag 16 Jahre alt wurde. Ich befand mich in einer klassischen Turniersituation: mit Schwarz brauchte ich ein Remis um einen Stichkampf um den 1.Platz zu erzwingen. Obwohl Li im Turnier viele Lektionen einstecken musste, spielte er die beeindruckendste Neuerung des Turniers gegen mich:
Li´s Eröffnungskonzept führte zu einem Stellungstyp der mir langanhaltende Probleme mit meinem König bescherte, und mein konkreter Versuch die Stellung zu klären ging gerade noch mal gut. An sich perfektes Anschauungsmaterial wie man gegen jemanden spielen sollte der unbedingt ein Remis braucht.
Im Tiebreak gegen Yaroslav Zherebukh ging ich sofort in Führung, liess meinen Gegner dann aber ins Match zurückkommen. Alle Tiebreakpartien habe ich im folgenden Video kommentiert: