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Chess.com stellt vor: Großmeister Mathias Womacka

Chess.com stellt vor: Großmeister Mathias Womacka

Merlin2017
| 3 | Schachspieler

Mathias Womacka hat beim Schilcherland Sylvester-Open ganz groß aufgespielt. In der 8. Runde besiegte er den hölländischen Großmeister Erik van den Doel (ELO 2616) und hatte in der 9. Runde dann sogar die Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen. Leider kam er aber gegen GM Zdenko Kozul (ELO 2601) trotz eines sehenswerten Turmopfers nicht über ein Remis hinaus und musste sich mit dem 6. Platz begnügen.

Geboren und aufgewachsen ist er in Chemnitz, aber seit 5 Jahren lebt er in Baden-Württemberg.

Chess.com die Möglichkeit, mit Mathias ein sehr nettes Gespräch zu führen:

Chess.com: Wie bist Du zum Schach gekommen?

Mathias: Mein Vater hat es mir beigebracht, als ich 6 Jahre alt war.

Chess.com: Und dann war gleich ersichtlich, dass Du ein besonderes Talent für das Spiel hast?

Mathias: Ja. Ich habe schon bald darauf Kreismeisterschaften und lokale Jugendturniere gewonnen.

Chess.com: Du hast in Deiner Karriere sicher schon einige lustige Sachen erlebt, oder?

Mathias: Oh ja. Ich spielte noch zu DDR Zeiten einen Mannschaftskampf und war in meine Partie versunken, als ich plötzlich durch lautes Geschrei aus meiner Konzentration gerissen wurde. Ich drehte mich um und da haben sich wirklich zwei Spieler der gegnerischen Mannschaft geprügelt! Getoppt wurde das ganze noch, dass es meinen Gegner gar nicht störte und er nur meinte: "Das passiert bei den beiden öfters."

Chess.com: Bleiben wir gleich in der Vergangenheit. Was ist den Dein größter Skalp?

Mathias: Magnus Carlsen! Er war zwar damals erst 11 Jahre alt, aber immerhin kann ich reines Gewissens behaupten, dass ich gegen Magnus Carlsen gewonnen habe.

Hier ist der Sieg von Mathias Womacka gegen Magnus Carlsen

Chess.com: Was ist Dein nächstes Turnier?

Mathias: Ich habe da noch gar nichts geplant.

Chess.com: Wieviele Turniere spielst Du denn im Jahr?

Mathias: Nur 2 oder 3. Ich bin ja reiner Amateur.

Chess.com: Und nach welchen Kriterien wählst Du diese Turniere aus?

Mathias: Ein Kriterium ist sicher die Teilnehmerliste. Wenn ich auf ein Turnier fahre, will ich schon auf starke und interessante Gegner treffen. Das wichtigste ist mir aber, dass es keine Doppelrunden gibt. Leider sind solche Turniere aber immer schwieriger zu finden. Vor 20 Jahren gab es viel mehr Turniere mit nur einer Partie pro Tag. Richtig tolle Turniere, die hervorragend organisiert waren und bei denen ich gerne gespielt habe, aber viele dieser Turniere sind leider gestorben.

Chess.com: Analysierst Du immer noch alle Partien, die Du spielst?

Mathias: Das ist heute noch wichtiger als früher, denn die Gegner analysieren sie ja auch.

Chess.com: Was fasziniert Dich am Schach?

Mathias: Es macht mir einfach immer noch riesig Spaß.

Chess.com: Ist Schach Sport?

Mathias: Auf jeden Fall. Schach ist ein geistiger Zweikampf unter sportlichen Bedingungen. Am ehesten vergleichbar mit Boxen.

Chess.com: Wie siehst Du die Zukunft des Schachs?

Mathias: Das ist sehr schwierig. Früher hatte man ja viel weniger Auswahl. Heute gibt es so viele Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugend. Ich sehe es auch kritisch, wenn Jugendliche nur am Computer spielen. In einem Schachverein hat man doch auch Geselligkeit und schließt Freundschaften und das ist doch genauso wichtig, wie das Spiel selbst.

Chess.com: Mathias. Wir danken Dir ganz herzlich für dieses nette Interview und hoffen, dass wir Dich, obwohl Du kein großer Fan von Computerschach bist, trotzdem beim nächsten "Titled Tuesday Blitzturnier" auf Chess.com sehen werden.

Mathias: Auf jeden Fall!

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